Elmshorn. Einsturzgefahr besteht in einigen Bereichen des Nordufers noch immer, aber nicht überall. Spaziergänger dürfen nun wieder ans Wasser.
Abgesackte Pflastersteine, sichtbare Trennrisse in der Stützwand, von Rost erheblich angegriffene Anker und Wandgurte: Die Spundwand im Elmshorner Hafen ist marode, sie könne jederzeit einstürzen und dann Uferbereiche mitreißen, heißt es in einem Gutachten der Stadt aus dem Juli.
Deshalb wurde das Nordufer auf seiner gesamten Länge zwischen der Wedenkampbrücke und der Käpten-Jürs-Brücke vorsorglich gesperrt. „Wir mussten davon ausgehen, dass sich das Schadensbild auch im übrigen Uferbereich fortsetzt“, sagte die städtische Wasserbauingenieurin Sabine Landt. „Um eine Gefahr für Passanten auszuschließen, haben wir das gesamte Ufer vorsorglich sperren müssen.“ Jetzt kann zumindest teilweise Entwarnung gegeben werden. Ein Teil des Nordufers kann für den Fußverkehr wieder freigegeben werden, teilt die Stadt mit.
Hafen Elmshorn: Marode, aber nicht so schlimm wie befürchtet
Die Ergebnisse eines zweiten Gutachtens, das für die restlichen 260 Meter des Ufers angefordert worden war, bestätigt nun, dass sich das Schadensbild in diesem Uferbereich fortsetzt und auch hier der Verfall fortschreitet. „Allerdings ist insbesondere die Durchrostung der Anker und Spundwandgurte noch nicht so weit fortgeschritten, wie im zunächst untersuchten Bereich“, sagt Landt.
Daher werde die Absperrung zwischen der Parkpalette und der Käpten-Jürs-Brücke nun auf den besonders kritischen Bereich am Ufer reduziert und ein Durchgang für den Fußverkehr ermöglicht. Voraussichtlich in der ersten Novemberwoche soll der Bauzaun versetzt werden.
Ersatzneubau soll noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden
Die Sperrung zwischen Wedenkampbrücke und Parkpalette wird aber vollständig aufrechterhalten, der Ewer „Gloria“ und die MS „Klostersande“ bleiben an ihren neuen Liegeplätzen am Südufer. „Wir werden den teilweise freigegebenen Bereich weiterhin halbjährlich auf Veränderungen kontrollieren, um bei einer eventuellen Verschlechterung der Substanz umgehend reagieren zu können“, sagt Baustadtrat Lars Bredemeier.
Der notwendige Ersatzneubau der Spundwand soll schnellstens veranlasst werden. „Die Planungsleistung werden wir noch in diesem Jahr ausschreiben, sodass der Hafen zeitnah uneingeschränkt für alle zur Verfügung steht und auch die historischen Schiffe an ihre ursprünglichen Liegeplätze zurückkehren können“, so Bredemeier. „Für den Moment freuen wir uns, einen ersten Bereich des Spazierweges am Hafen wieder freigeben zu können“, sagt der Baustadtrat.