Helgoland. Bei Arbeiten im Hafenbecken wurde die Munition entdeckt. Auf der evakuierten Düne ist die Bombe nun schadlos gemacht worden.
Auf der Insel Helgoland ist am Freitagmorgen eine Bombe gefunden worden. Wie die Polizei in Itzehoe mitteilte, sei der Sprengsatz gegen 10 Uhr bei „wasserbaulichen Arbeiten im Binnenhafen“ in etwa 1,8 Meter Wassertiefe entdeckt worden. Der Kampfmittelräumdienst benötigte vier Stunden, um den Blindgänger sicher zu entschärfen. 14.15 Uhr meldete die Polizei, dass die Bombe nun schadlos sei.
Die Experten des Kampfmittelräumdienst waren am Vormittag auf die Hochseeinsel, die zum Kreis Pinneberg gehört, geeilt. Dort brachten sie den Blindgänger vom Fundort mit einem Ponton in den Hafen der Nachbarinsel Düne, um das Geschoss dort zu entschärfen. Dafür wurde die Düne, auf der sich auch der Flugplatz Helgoland befindet, evakuiert. Fährverbindungen oder der Flugverkehr auf der Insel waren von dem Fund offenbar kaum betroffen.
Bombe auf Helgoland: Kein Einzelfall
Der Binnenhafen – der Fundort des Blindgängers – ist die "gute Stube" der Insel mit den bekannten Hummerbuden. Der gesamte Bereich war erst vor einem Jahr nach einer 34 Millionen Euro teuren Sanierung freigegeben worden. Dort gibt es nun Liegeplätze für Ausflugs- und Forschungsschiffe, auch Segelboote haben dort Platz. Zudem gilt der Bereich als Flaniermeile des Eilandes.
Bei Modernisierungsmaßnahmen auf Helgoland sind in den vergangenen Jahren immer wieder britische Weltkriegsbomben gefunden und entschärft worden. Erst im Juli des Vorjahres waren bei Sondierungsarbeiten auf einer Baustelle im Südhafen eine 500 Kilogramm und eine 1000 Kilogramm schwere Bombe gefunden worden.
Hintergrund für die häufigen Funde ist, dass Helgoland im April 1945 Ziel eines Bombenangriffs war. Danach wurde die damals unbewohnte Insel von den Briten als Übungsgelände für Bombenabwürfe genutzt. Nach offiziellen Schätzungen liegen allein in der deutschen Nordsee noch etwa 1,3 Millionen Tonnen Munition aus Weltkriegszeiten.