Kreis Pinneberg. Noch bis in den November soll die Aktion Hilfsbedürftige unterstützen. Wie die Menschen bei dem Projekt mitmachen können.

Die Farbe der Wahl ist Orange. Jedenfalls in der Pinneberger Pfarrei Heiliger Martin. Dort werden noch bis in den November hinein orangene Schals für den guten Zweck gestrickt. Am 13. November, dem Tag der Armen, sollen die Halswärmer zwischen der katholischen Kirche und der Diakonie aufgehängt werden. Jeder darf sie dann mitnehmen, am besten gegen Spende.

Kreis Pinneberg: Mit orangenen Schals gegen die Armut

„Mit den Schals soll ein Zeichen gegen die Schere zwischen Arm und Reich gesetzt werden“, sagt Katharina Hochhaus. Sie ist Gemeindereferentin der Pfarrei Heiliger Martin und hat gemeinsam mit der Ehrenamtlichen Dorothee Boß, Postbeamtin im Ruhestand, das Projekt in den Kreis gebracht.

Katharina Hochhaus strickt mit Frauen die Schals.
Katharina Hochhaus strickt mit Frauen die Schals. © Katharina Hochhaus | Jonas Hochhaus

Die Idee komme ursprünglich aus Norwegen. Dort werden schon seit 2012 orangene Schals gestrickt. Die Farbe Orange sei gewählt worden, weil das auch die Farbe der norwegischen Stadtmission sei. Seit 2018 produziere auch das Freiwilligenzentrum Hamburg orangefarbene Schals. Dort hat auch Dorothee Boß mitgestrickt. 2021 hätten sie dann gemeinsam mit Katharina Hochhaus ein eigenes Strick-Café im Kreis Pinneberg gegründet. Im vergangenen Jahr seien so über 160 Schals mit den Maßen 1,5 mal 0,2 Meter entstanden und 2000 Euro für die Bahnhofsmission in Elmshorn gesammelt worden.

Die orangenen Schals seien einfarbig und recht schlicht gestrickt. Mit dem einfachen Muster solle sichergestellt werden, dass jeder mitstricken könne. So hat auch die 25-jährige Valentina Rauch erst durch das Projekt stricken gelernt. „Ich wollte schon immer stricken lernen“ sagt sie. Das Strick-Café sei dann ein guter Anlass dafür gewesen. Weil die Frauen sich online treffen, sei Stricken auf Distanz aber auch kein Problem.

Spendengeld geht an die Wohnungsnothilfe der Diakonie

Momentan strickten etwa 15 Frauen orangene Schals für das Projekt im Kreis. Heute sind die Damen allerdings nur zu viert im Online-Meeting. Außer Katharina Hochhaus, Dorothee Boß und Valentina Rauch ist auch Katharina Schulte dabei. Sie arbeite im medizinischen Bereich und habe nicht immer Zeit, ins Strick-Café zu kommen. Dass die Treffen online stattfinden, erleichtere die Teilnahme deutlich.

Die Damen laden jeden herzlich dazu ein, sich an dem Projekt zu beteiligen, denn sie versuchen, bis November 90 Schals für den guten Zweck zu stricken.

In diesem Jahr gehen die Gelder an die Wohnungsnothilfe der Diakonie. Aber nicht nur Spender dürfen einen Schal von der Leine nehmen, sondern auch Menschen, die etwas Warmes zum Anziehen brauchen.

Der Sozialarbeiter und Leiter der Wohnungsnothilfe, Peter Diekmann, freut sich über die Beteiligung des katholischen Strickkreises. Durch die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie seien weniger Spenden zusammengekommen, weil beispielsweise die Kollekten wegen der Online-Gottesdienste stark geschrumpft seien. Die Gelder aus den Schal-Spenden sollen in einen Hilfe-Fonds für spontan notwendige Ausgaben fließen, zu denen die Behörden nicht in der Lage seien. Dieser Fonds werde ausschließlich durch Spenden befüllt.

Kreis Pinneberg: Schnelle Hilfe in großer Not

Er diene dazu, in großer Not schnell zu helfen. Zum Beispiel dafür, einer Mutter am Ende des Monats zu helfen, wenn das Geld alle ist, ein Mensch schnell einen Schlafsack braucht oder jemand für eine Nacht vorübergehend in einer Pension untergebracht werden muss.

Um langfristige Lösungen zu finden, seien die Beratungsangebote der Wohnungsnothilfe da. Dabei gehe es nicht nur dar­um, Wohnungen zu finden, sondern auch, Menschen in ihren Wohnungen zu halten. Denn „Eine Wohnungsbewerbung ist ähnlich schwer wie eine Arbeitsplatzbewerbung“ sagt Peter Diekmann. Die Wohnungsnothilfe unterstütze deswegen beim Ausfüllen von Papieren und Behördenanträgen. Wer mithelfen, mitstricken oder Wolle spenden möchte, kann sich bei Katharina Hochhaus per Mail katharina.hochhaus@pfarreihlmartin.de oder per Telefon unter 0179/138 70 36 melden.

Gespendet werden kann auch direkt an die Wohnungsnothilfe:Verwendungszweck 2.2790IBAN DE 40520604103506490018 BIC GENODEF1EK1