Wedel. Für einige der rund 100 Bewohner war der Fluchtweg über das Treppenhaus nicht mehr möglich. Über Drehleitern wurden sie gerettet.

Bei einem Wohnungsbrand in einem Hochhaus an der Wedeler Feldstraße – vorwiegend von Studenten bewohnt – sind am Sonntagmorgen zwölf Bewohner verletzt worden. „Darunter ist eine Person der roten Kategorie, das bedeutet es besteht eine akute, vitale Bedrohung. Drei Personen sind schwer verletzt, acht müssen akut behandelt werden“, sagt Sven Mähl, stellvertetender Wehrführer in Wedel. Die lebensbedrohlich verletzte Person erlitt schwere Brandverletzungen und eine Rauchgasvergiftung. Vier Verletzte sind ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Die Freiwilligen Feuerwehren Wedel und Pinneberg, die mit insgesamt drei Löschzügen, zum Einsatzort kamen, retteten mehrere Bewohner. Neben 72 Feuerwehrkräften waren zahlreiche Rettungsdiensteinheiten aus dem Kreis und von der Berufsfeuerwehr Hamburg vor Ort.

Dichter Rauch macht Flucht über das Treppenhaus unmöglich

Der Notruf ging um 9.13 Uhr bei den freiwilligen Helfer in Wedel ein. Gemeldet wurde ein Feuer im fünften Obergeschoss des 13-stöckigen Gebäudes. Nach weiteren Notrufen und der ersten Lageerkundung wurde Vollalarm für die Feuerwehr Wedel ausgelöst und die Feuerwehr Pinneberg mit einer zweiten Drehleiter alarmiert. Hinzu kamen zahlreiche Rettungswagen, zwei Notärzte, der organisatorische Leiter Rettungsdienst und ein Großraum-Rettungswagen aus Hamburg.

Aus dem Fenster der Brandwohnung, aber auch aus dem zehnten Obergeschoss drang schwarzer Rauch. Nach Abendblatt-Informationen waren sogenannte Rauchschutztüren möglicherweise nicht geschlossen, sodass sich der Qualm im gesamten Wohnhaus ausbreiten konnte. Die Brandursache ist noch unklar. Der Fluchtweg über das Treppenhaus war für die meisten abgeschnitten. Die Feuerwehr begann im Innenangriff unter Atemschutz mit der Menschenrettung und Brandbekämpfung. Die Wedeler Drehleiter wurde zur Brandwohnung in Stellung gebracht, die Pinneberger Leiter auf der Gebäuderückseite. Über diese wurden vier Personen gerettet.

Das Feuer war in einer Wohnung im fünften Stock des Hochhauses ausgebrochen.
Das Feuer war in einer Wohnung im fünften Stock des Hochhauses ausgebrochen. © TV News Kontor

Bewohner erleidet Brandverletzungen und Rauchgasvergiftung

Weitere Menschen wurden übers Treppenhaus ins Freie geführt. Die Bewohner aus der Brandwohnung hatte diese eigenständig verlassen können; sie meldete sich im Einsatzverlauf beim Rettungsdienst. Das Feuer selbst konnte mit einem C-Rohr gelöscht werden. „Feuer aus“ wurde gegen 10 Uhr gemeldet. Anschließend kontrollierte die Feuerwehr das gesamte Gebäude.

Insgesamt waren rund 100 Personen betroffen, die nach der Evakuierung außerhalb des Gebäudes auf eine mögliche Rückkehr in ihre Wohnungen warteten. Die Feuerwehr sperrte das fünfte Obergeschoss wegen der erheblichen Rußbildung auf unbestimmte Zeit. Allerdings habe es laut Mähl keine strukturellen Gebäudeschäden gegeben, sodass die anderen Bewohner im Laufe des Tages in ihre Wohnungen zurückkehren können. Zur Schadenshöhe kann die Feuerwehr keine Angaben machen.