Pinneberg. Fünf Männer werden angeklagt. Weitere Gewalttat vor dem Lokal am Wochenende. Hintergründe sind unklar.

Der Rübekamp in Pinneberg ist erneut Schauplatz einer Gewalttat geworden. Vor der Sportsbar, wo am zweiten Weihnachtstag des Vorjahres ein Mann niedergestochen worden war, haben Polizisten gegen 1.40 Uhr am Sonntag einen schwer verletzten Pinneberger (30) entdeckt. Die Hintergründe sind noch unklar, Lebensgefahr besteht nicht.

Polizei Pinneberg: Messerattacke vor Sportsbar – Anklage erhoben

Die Attacke vom zweiten Weihnachtstag dagegen ist aus Sicht der Anklagebehörde aufgeklärt und wird voraussichtlich im August ein gerichtliches Nachspiel haben. „Wir haben in dieser Sache Anklage gegen fünf Männer erhoben“, bestätigt Peter Müller-Rakow, Oberstaatsanwalt und Sprecher der Itzehoer Behörde. Zwei Angeklagte müssten sich wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, die anderen drei wegen gemeinschaftlich begangener gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Laut den Ermittlungen kam es in der Nacht zum 26. Dezember 2021 in der Sportsbar zu einem Streit zwischen dem 33 Jahre alten Opfer und einem der Angeklagten, der zu einer größerem Personengruppe gehörte. Die zunächst verbal geführte Auseinandersetzung wurde dann nach draußen verlagert, wo das spätere Opfer und sein Bruder von den fünf Angeklagten erst geschlagen wurden.

Polizei Pinneberg: Taucher suchen Pinnau nach der Tatwaffe ab

In der Folge zog ein 47 Jahre alter Mann laut der Anklage ein Messer und versetzte damit dem 33-Jährigen mehrere Stiche in den Oberkörper. Im Anschluss soll der zweite Hauptangeklagte, ein 19 Jahre alter Mann, dem Opfer einen weiteren Stich in den Oberkörper versetzt haben. Erst als das Opfer laut um Hilfe rief, ergriff die Personengruppe die Flucht.

Der 33-Jährige wurde nach der Erstversorgung vor Ort in ein Krankenhaus eingeliefert und notoperiert. Zunächst bestand für ihn Lebensgefahr, nach der Not-OP stabilisierte sich sein Zustand.

Knapp drei Wochen nach dem Vorfall suchten Taucher an der Elmshorner Straße die Pinnau ab, weil der Verdacht bestand, dass die Täter dort auf der Flucht die Tatwaffe entsorgt haben könnten. Am 8. Februar meldete die Mordkommission dann die Festnahme des 47-jährigen Haupttäters. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft, in der er in Kürze seinen 48. Geburtstag begehen wird.

Polizei Pinneberg: Hintergründe der erneuten Gewalttat sind unklar

Am 10. März vollstreckten die Beamten in Bremen den zweiten Haftbefehl gegen den 19-jährigen Mittäter. Der Haftbefehl gegen ihn wurde inzwischen gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. An diesem Tag durchsuchten die Ermittler auch die Wohnungen der Mitangeklagten – zwei sind 26, der dritte 21 Jahre alt –, die aus Hamburg sowie Pinneberg stammen. Der Prozess gegen die fünf Männer wird vor der Jugendkammer des Landgerichts Itzehoe stattfinden, da einer der Haupttäter rechtlich als Heranwachsender gilt.

Beim Vorfall vom Sonntag laufen die Ermittlungen noch auf Hochtouren. „Wir haben die Personalien von mehreren Personen festgestellt, die sich in der Nähe aufhielten“, so Polizeisprecherin Sandra Firsching. Auch sei eine Eisenstange gefunden worden. Ob sie etwas mit der Tat zu tun hat, sei unklar. Nun würden zunächst das Opfer und die Zeugen befragt.