Elmshorn. Opfer aus blutverschmierter Wohnung sind erst 19 und 23 Jahre alt. Verdächtiger kommt aus Süddeutschland. Das ist bisher bekannt.
Nach dem gewaltsamen Tod von zwei jungen Frauen in Elmshorn (Kreis Pinneberg) hat die Polizei einen 29 Jahre alten Tatverdächtigen festgenommen. Bei der Bluttat waren am Sonnabend in einer Wohnung an der Friedenstraße eine 19 und eine 23 Jahre alte Frau ums Leben gekommen. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen von einem Gewaltverbrechen aus.
Schon am Sonnabend hatten Beamte noch in der Nähe des Tatorts eine verdächtige Person festgenommen, wie die Polizeidirektion Bad Segeberg mitteilte. Bei dem Mann handelt es sich um einen 29-Jährigen, der in Baden-Württemberg gemeldet ist. Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge soll der Tatverdächtige ein Familienvater von fünf Kindern sein.
Elmshorn: Zwei Frauen tot aufgefunden
Ein Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Itzehoe hat gegen den Mann inzwischen Haftbefehl wegen Mordes in zwei Fällen erlassen. Der 29-Jährige steht im Verdacht, gegen Mittag die beiden Frauen in ihrer Wohnung getötet zu haben. Nachbarn berichten, dass die Opfer afrikanische Wurzeln haben sollen und erst seit wenigen Monaten in Deutschland gelebt haben.
Um 13.20 Uhr ist bei der Leitstelle in Elmshorn der Notruf eingegangen – von wem der Anruf kam, dazu gab die Polizei keine Auskunft. Ein Nachbar aus dem Mietshaus mit mehreren Sozialwohnungen behauptet, er habe den Notruf abgesetzt, nachdem er "drei laute Schreie und danach Stille" gehört habe. Zudem habe es Blutspuren im Flur gegeben.
Als die ersten Beamten zu der Wohnung im dritten Stock des Mehrfamilienhauses in der Innenstadt eilten, fanden sie dort die beiden schwer verletzten Frauen und sehr viel Blut. "Nach Eintreffen des Notarztes konnte bei beiden weiblichen Personen nur noch der Tod festgestellt werden", so die Polizei.
Kurze Zeit später hätte die Polizei auf der Straße eine verdächtige Person gestellt und festgenommen. Es sei der 29-jährige Baden-Württemberger gewesen, der nun in Untersuchungshaft sitzt.
Elmshorn: Polizisten waten in Blutlache
Weil die ersten Polizisten bei ihrem Eintreffen zunächst zu den Opfern eilten, um ihnen womöglich noch helfen zu können, hinterließen sie blutige Fußspuren in der Wohnung. Um diese von denen des mutmaßlichen Täters unterscheiden zu können, wurden die Schuhsohlen der Beamten von der Spurensicherung abfotografiert.
Die Polizei hatte das betroffene Wohnhaus zunächst abgesperrt. In der Wohnung haben die Beamten blutverschmierte Gegenstände gefunden und sichergestellt. Erst hieß es, es sei auch ein Beil gefunden worden. Doch dazu stellte die Polizei inzwischen klar, dass es sich um "ein Einsatzmittel der Polizei handelte", welches mit der Tatausführung nicht in Zusammenhang steht.
"Die Ermittlungen der Mordkommission Itzehoe zu den Hintergründen der Tat dauern an", teilte die Polizei mit. Vor allem das Motiv für den Doppelmord liege noch im Dunkeln. Die zuständigen Ermittler wollten auch am Montag erst einmal keine weiteren Details zu dem Verbrechen bekannt gegeben.