Klein Offenseth-Sparrieshoop. Die Tiere sollten für 2500 Euro pro Stück an Privathaushalte verkauft werden. Dann schritten die Behörden ein.
Der Nachwuchs illegal gezüchteter Füchse aus der Hauptstadt Berlin ist zum Schutz der Tiere in die schleswig-holsteinische Provinz gebracht worden. Wie das Tier- und Artenschutzzentrum in Klein Offenseth-Sparrieshoop mitteilt, waren die sogenannten Pastellfüchse in Berlin beschlagnahmt worden, nachdem es Hinweise von Tierschützern über verbotenen Wildtierhandel im Internet gegeben hat. Daraufhin beschlagnahmte die Berliner Polizei mit dem Veterinäramt der Stadt die gezüchtete Füchse. Nach langem Suchen hatten die Behörden aus Berlin mit dem Wildtierzentrum einen geeigneten Unterschlupf für die Tiere gefunden.
Die Züchtungen sollten für 2500 Euro pro Stück an Privathaushalte als Wohnungstiere verkauft werden. „Pastellfüchse sind eine Mutation des Rotfuchses und wurden ursprünglich als Pelztier gezüchtet“, erklärt Stationsleiter Christian Erdmann. „Wir brauchen ein Handelsverbot von exotischen Haustieren und Wildtieren“, fordert er angesichts des aktuellen Falls. „Warum muss sich jemand ein Känguru im Garten halten?“
Das Problem liege an der nicht vorhandenen Registrierungspflicht von Haus- und Wildtieren, sagt Erdmann. Der Handel mit Wildtieren boome. Und die Behörden könnten oft nicht oder nur unzureichend reagieren, weil eine Unterbringung dieser Tiere nicht geregelt sei. Auch Schleswig-Holstein hinke etwa Niedersachsen seit 30 Jahren bei der Gesetzgebung hinterher. In Niedersachsen würden fünf Wildtierstationen vom Land unterstützt, um diese Tiere artgerecht unterbringen zu können. In Sparrieshoop finanziere die Organisation Vier Pfoten solche Extragehege. Die beiden beschlagnahmten Füchse könnten nicht ausgewildert werden. Für sie soll nun ein Wildpark gefunden werden.