Pinneberg. Zu große Klassen, zu wenig Lehrer: Grundschuleltern in Waldenau wenden sich an Politik. Das sind die Forderungen.
Nach dem ersten Brandbrief der Elternschaft der Waldenauer Grundschule folgt nun Schreiben Nummer zwei. Darin fordern die Eltern die Politik auf, das Mindestmaß an qualitätsvollem Unterricht an der Schule sicherzustellen. Wie berichtet, hatten sich die Eltern zunächst bei Stadt, Kreis und Land über die künftige Klassenzusammensetzung beschwert. Weil Lehrkräfte fehlen, sollen an der Grundschule im kommenden Schuljahr jeweils die ersten bis vierten Klassen mit bis zu 36 Schülern zusammengelegt werden – inakzeptabel und „unzumutbar“ für den Elternrat der Schule. Insgesamt gehe es um 34 Wochenstunden, die nicht besetzt werden können.
Pinneberg: Grundschuleltern schreiben neuen Brandbrief
Im ersten offenen Brandbrief forderten die Eltern vom Schulamt des Kreises eine Rücknahme der Entscheidung und die Einstellung zusätzlicher Lehrer. Die Enge in den Klassen sei problematisch, die Lehre würde leiden, die Kinder würden zu kurz kommen.
Nach derzeitigem Stand, heißt es nun im zweiten offenen Brief, müssten die Lehrkräfte der Grundschule Waldenau mit bis zu 36 Kindern die mit Abstand größten Eingangsklassen in ganz Pinneberg beschulen. Zum Vergleich: Im Schulzentrum Nord liege die durchschnittliche Klassengröße bei 20,5 Kindern, an der Helene-Lange-Schule bei 20,7 Kindern. Selbst wenn das Land Schleswig-Holstein keine Maximalklassengrößen angebe, gelten 22 Kinder pro Klasse als ideal – die Untergrenze liegt bei 16 Kindern. „Uns verwundert vor diesem Hintergrund die Ausstattung der Grundschule Waldenau sehr“, so die Eltern.
Pinneberg: Was die Eltern in Waldenau fordern
Um die geplante große Klassenstärke überhaupt beschulen zu können, müssten die räumliche Ausstattung entsprechend sein, so die Eltern. Deshalb appellieren sie auch an die Stadt Pinneberg als Schulträger, der im Schulentwicklungsplan einen Raumbedarf von 431 Quadratmetern errechnet hat. Zu wenig, sagen die Eltern. Denn damit sei an „kreativen, modernen und binnendifferenzierten Unterricht“ nicht zu denken. Da helfe auch kein Mensa-Neubau, der bis 2025 stehen soll.
Die Eltern laden deshalb die Stadtpolitik zum Vor-Ort-Termin, um sich über die Gegebenheiten in den acht Klassenräumen der Schule ein Bild zu machen. „Für die aktuellen Klassengrößen sind diese schlicht zu klein“, so die Eltern, die abschließend fordern: „Wir bitten Sie, sich innerhalb Ihrer Parteien hier in der Stadt aber auch auf Landesebene dafür einzusetzen, dass die Lernvoraussetzungen für unsere Kinder zumindest dem benannten Qualitätsanspruch gerecht werden.“