Helgoland. Der Jahreszyklus beider Arten ist gegenläufig. Und auch sonst weisen sie ganz verschiedene Merkmale auf.
Der Begriff Robbe ist der Oberbegriff für verschiedene Arten – so auch für Kegelrobbe und Seehund. Robben werden in drei Familien aufgeteilt: Ohrenrobben, Hundsrobben und Walross. In unserer Nordsee leben zwei der insgesamt 35 Robbenarten, die Kegelrobbe und der Seehund. Sie gehören beide zu den Hundsrobben.
Ausgewachsene Seehunde und Kegelrobben unterscheiden sich anhand ihrer Größe: Seehunde sind deutlich kleiner. Die Männchen werden maximal 1,8 Meter lang und 180 Kilogramm schwer. Weibchen sind mit etwa 1,50 Meter und 150 Kilogramm ein wenig kleiner und leichter. Zum Vergleich: Ein Kegelrobben-Bulle kann bis zu 300 Kilogramm wiegen.
Kegelrobbe oder Seehund – auch das Fell unterscheidet sich
Auch die Kopfform ist verschieden. Während Seehunde eine eher runde Kopfform haben, ist der Kopf der Kegelrobben langgestreckt und spitz zulaufend. Auch das Gebiss ist ein anders. Die kegelförmigen Zähne der Kegelrobben sind besonders gut geeignet, Fisch zu zerbeißen. Die Zähne der Seehunde sind flacher. Damit lassen sich harte Schalen von Krebsen besonders gut knacken.
Etwas Übung braucht es, um sie anhand der Felle auseinanderzuhalten. Seehunde haben einen hellen Bauch, der zu den Seiten hin durch graue Punkte immer dichter besetzt ist. Dadurch sind die Tiere auf dem Rücken beinahe dunkelgrau. Männchen und Weibchen lassen sich durch die Fellfarbe kaum unterscheiden. Dagegen haben männliche Kegelrobben meist ein dunkles Fell mit wenigen hellen Flecken, die weiblichen Kegelrobben dagegen haben eine helle Grundfarbe mit dunklen Flecken.
Seehund-Babys müssen sofort schwimmen können
Der Jahreszyklus der Seehunde ist dem der Kegelrobben gegenläufig. Anders als die Kegelrobben erblicken Seehunde nicht auf Helgoland, sondern auf Sandbänken im Wattenmeer das Licht der Welt. Die Wurfzeit der Seehunde ist von Mai bis Juli. Die Neugeborenen müssen direkt nach der Geburt schwimmen, da die Flut die Sandbänke überschwemmt. Ihr Lanugofell würde sie daran hindern, da es nicht wasserabweisend ist. Deshalb werfen sie es schon im Mutterleib ab. Die beste Zeit, um Seehunde auf der Helgoländer Düne zu beobachten, ist der Sommer. Dann können zeitweise mehrere hundert Seehunde an den Stränden liegen.
Der Bestand der Seehunde in der Nordsee wird auf 40.000 geschätzt. Sie stehen nicht unter denselben strengen Schutzrichtlinien wie Kegelrobben und sind auch im Jagdrecht enthalten. Für sie gilt aber das ganze Jahr eine Schonzeit.
Dadurch dürfen sie auch nicht gejagt werden. Auch wenn die scheuen Seehunde niedlich und harmlos erscheinen, auch zu ihnen sollten 30 Meter Anstand eingehalten werden. Übrigens: Etwas seltener zu beobachten, aber dennoch in den Gewässern um Helgoland heimisch, ist zudem der Gewöhnliche Schweinswal.