Unser Autor Jan Schröter hat ein Déjà-vu: Warnung vor einer Viruserkrankung. Das gabs doch schon mal, oder?
Kreis Pinneberg Als die ersten Berichte über die neue Krankheit in der Öffentlichkeit die Runde machten, meldete sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnend zu Wort: Um die weitere Ausbreitung der Seuche zu stoppen, sei es dringend notwendig, das Bewusstsein für die Virenerkrankung zu erhöhen.
Affenpocken: Schon wieder ein neues Virus?
Einer notorisch ums Allgemeinwohl besorgten Organisation wie der WHO helfe ich natürlich gerne. Deshalb ist heute das „Corona-Update“ eher ein „Affenpocken-Update“. Sollte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit seiner Prognose richtig liegen, das 21. Jahrhundert werde das Jahrhundert der Zoonosen (Sammelbezeichnung für Infektionskrankheiten, die gleichermaßen bei Tieren und Menschen vorkommen und sowohl vom Tier auf den Menschen als auch vom Menschen auf Tiere übertragen werden können), dann war Corona erst der Auftakt.
Und so übel Covid 19 auch war und ist – wenigstens trägt dieses Virus einen seriösen, wissenschaftlichen Namen. Und wen es erwischt, dem ist das Mitleid der Mitmenschen gewiss, denn jeder weiß mittlerweile, dass so etwas auch passieren kann, wenn man durchgeimpft ist und als letzter Mohikaner Maske trägt.
Dagegen Affenpocken… allein die Bezeichnung ist schon eine Zumutung. Auch für die Affen, wenn man sie mal fragen würde, aber das tut ja keiner. Obwohl, wenn Zoonosen auch vom Menschen auf Tiere übertragen werden können, haben die Affen diese Pocken vielleicht von uns bekommen und nicht umgekehrt.
Affenpocken: Die Welt ist kein Streichelzoo
Allerdings klärt uns die einschlägige Medizin darüber auf, dass für die Übertragung der Affenpocken ein enger Kontakt zu infizierten Wesen Voraussetzung ist. Mich laust der Affe. Ach nee, besser nicht. Ich finde, Affenpocken hätte es nun echt nicht mehr gebraucht, um uns wieder mal vor Augen zu halten, dass die Welt kein Streichelzoo ist. Immerhin möchte Karl Lauterbach diesmal rechtzeitig genug Impfstoff gegen diese Pockenkrankheit anschaffen.
Bei Inflation macht es absolut Sinn, in Sachwerte zu investieren, anstatt Bargeld zu horten. Wobei Menschen aus der neuerdings von Jüngeren gern als „Boomer“ geschmähten Generation von der Gnade ihrer früheren Geburt profitieren. Diese Leute brauchen nämlich auch künftig keine Anti-Affenpockenspritze. Denn bis in die 70er-Jahre hinein wurden Kinder hierzulande noch gegen Pocken geimpft – und das schützt heute noch verlässlich, sogar gegen Affenpocken.
Die Millenial-Generation wird erblassen vor Neid, weil die Baby-Boomer der 50er- und 60er-Jahrgänge jetzt nicht bloß jetzt oder demnächst ihre Rente genießen können, sondern zudem unbeschadet weiterhin mit ihrem Lieblingsaffen kuschelnd gemeinsam an einer Banane nuckeln dürfen. Ein gutes Beispiel dafür, dass bei Verfügbarkeit eines korrekt getesteten, wirksamen Medikaments die Impfpflicht ein echter Gewinn und Segen ist, sogar noch nach Jahrzehnten.