Helgoland. Hotels auf der Hochseeinsel haben es schwer, Stellen zu besetzen. Eine zentrale Rezeption soll diesen Mangel nun lindern. Die Pläne.
Ob in der Küche, im Service oder an der Rezeption – im Gastgewerbe sowie im herrscht Personalmangel. Ein Problem, mit dem Betriebe auf den Inseln noch mehr zu kämpfen haben als auf dem Festland. Auch auf Helgoland. „Die Situation ist schwierig, denn bei uns kann man nicht pendeln“, sagt Bürgermeister Jörg Singer. „Deshalb muss man hier leben können.“
Im Tourismusbereich fehlen nach Angaben des Bürgermeisters derzeit bis zu 140 Mitarbeiter. Die Gemeinde versuche viel, um Anreize zu schaffen. „Heute bekommt man Fachkräfte, wenn man ein gutes Paket bietet, weil die Mitarbeiter sich die Stellen aussuchen können.“
Nordsee: Auf Helgoland gibt es 750 Zimmer und Apartments
Die Situation habe sich noch einmal verschärft, sagt Hotelier Detlev Rickmers, dessen Hotels auf Helgoland einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent haben. Auf der Insel gibt es 750 Zimmer und Apartments. „Wir müssen sogar unser Geschäftsmodell anpassen, um handlungsfähig zu bleiben. So haben wir die Dienstleistungen der einzelnen Hotels zentralisiert.“
Mit einer Zentralen Rezeption ging es im Mai 2020 los. Es folgten ein neues, größeres Frühstücksrestaurant und eine Gäste-Lounge zur Saison 2022, rund um den Siemensplatz. Entstanden ist eine Kooperation mit 250 Hotelzimmern, Ferienwohnungen und Apartments in mehr als zwanzig Häusern.
Helgoland: Attraktiver Wohnraum wichtig, um Personal zu gewinnen
„Neben unseren eigenen Betrieben bilden wir damit eine inseleigene Plattform für bislang mehr als zehn Helgoländer Familien und Festlandsinvestoren, deren Geschäfte wir in den unterschiedlichsten Vertragskonstellationen weiter betreiben“, sagt Rickmers. Eine seiner Maßnahmen gegen Personalprobleme: Er beschäftigt zunehmend ganzjährig Mitarbeiter, auch wenn keine ausreichende Arbeit vorhanden ist.
Die Branchen-Vertreter betonen, wie wichtig attraktiver Wohnraum sei, um Personal zu gewinnen. Auf der Hochseeinsel Helgoland fehlt es nach Angaben des Bürgermeisters aber an Flächen für den Bau neuer Wohnungen.