Pinneberg. Barockfestival: Vom 10. bis 24. Juni veranstaltet die Drostei vier spannende Konzerte. Das steht auf dem Programm.
Dass Barockmusik höllischen Spaß machen und zugleich auf hohem Niveau dargebracht werden kann, dafür steht das junge Ensemble Los Temperamentos: Die Heißsporne sind nur ein Glanzpunkt während des Barockfestivals der Drostei im Juni. Sie treten barrierefrei zugänglich in der Pinneberger Christuskirche auf, und zwar am 16. Juni, von 19.30 Uhr an.
Barockfestival in Pinneberg von 16. bis 24. Juni
Die jungen Musiker haben unbekannte Barockmusik aus Lateinamerika (!) und Europa im Gepäck – und servieren damit aufs Unterhaltsamste das, was Kernthema des Festivals ist: der Perspektivwechsel. Weg vom eindimensionalen Blick auf Epochen hin zu den Ergebnissen gegenseitiger Inspiration. Das Thema Perspektivwechsel soll laut Drosteichefin Stefanie Fricke alle Veranstaltungen und Ausstellungen dieses Jahres durchziehen, denn „Perspektivwechsel ist etwas, was wir als Gesellschaft momentan gut gebrauchen können“, sagt sie.
Zuvor tritt aber die international aktive Geigerin Elisabeth Kufferath auf (Fr, 10.6., 19 Uhr), die sonst im renommierten Tetzlaff Quartett spielt. Ihrem Programm geht ein charmanter Dialog-Vortrag des Komponisten und Musikwissenschaftlers Nikolai Brücher mit Stefanie Fricke voraus, der sicherlich dazu einladen wird, den Barock nicht als verstaubte Epoche zu sehen, sondern als Quell von vielem, was heute noch musikalisch gültig und überaus populär ist. Kufferath spielt zwei zeitgenössische Stücke von György Kurtág und zwei von Johann Sebastian Bach, was in der Kombination ein Ohrenöffner sein soll.
Barockfestival in Pinneberg mit dem Marais Consort
Dass Jazz und Bach einmalig miteinander harmonieren können, hat schon Jacques Loussier in den 70er-Jahren bewiesen. In der Drostei tritt nun am 18. Juni, 19.30 Uhr, der Leipziger Klassik- und Jazz-Pianist Stephan König an, um die Lebendigkeit, Aktualität und Zeitlosigkeit Bachs aufs Neue zu beweisen, der ja nicht nur in Gegenwart des Preußenkönigs ein Meister der Improvisation war.
Stefan König ist mehrfacher Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe, er komponiert und leitet das 1998 von ihm gegründete LeipJazzig-Orchester, außerdem seit 2007 das Kammerorchester „artentfaltung“.
Als letztes tritt am 24. Juni (19.30 Uhr) das in Pinneberg wohlbekannte Marais Consort auf – ein Gambenensemble um Hans-Georg Kramer, das auf Nachbauten historischer Instrumente spielt und mit einem fein austarierten, besonderen Programm aufwartet.
Barock Festival 10. bis 24. Juni. Karten sind ab sofort online über www.reservix zu erwerben, drei Wochen vor Beginn auch in der Drostei und im Bücherwurm. In der Drostei kosten sie 16 bzw. 18 Euro, für die Christuskirche gibt es drei Preiskategorien: 14, 17 und 20 Euro.