Quickborn/Itzehoe. Erneut Terminausfall im Prozess gegen ehemalige KZ-Sekretärin Irmgard F.. Wie es ab Dienstag weitergehen soll.
Es gibt wieder einen Terminausfall, aber auch eine Fortsetzungsperspektive für den Prozess gegen die ehemalige KZ-Sekretärin Irmgard F. (96) aus Quickborn. Den für Montag, 25. April, geplanten Termin hat die Jugendkammer des Landgerichts Itzehoe noch am Freitag kurzfristig abgesagt.
Der Termin am morgigen Dienstag, 26. April, soll dagegen eingehalten werden. Dann hat erneut der historische Sachverständige Stefan Hördler das Wort. Das seit Ende September 2021 andauernde Verfahren gegen die Seniorin, die in einem Altersheim der Eulenstadt lebt, hatte zuletzt am 1. März stattgefunden. Die folgenden zwei Wochen hatte die Kammer eine Urlaubspause angesetzt. Während der erkrankte Irmgard F. schwer und war in der Folge nicht mehr verhandlungsfähig. Nun soll die 96-Jährige soweit genesen sein, dass sie wie vorher etwa zwei Stunden pro Prozesstag zur Verfügung stehen kann.
Durch die Erkrankung der Angeklagten sind acht Prozesstage ausgefallen. Daher ist das vorgesehene Ende des Mammutverfahrens im Juni nicht mehr erreichbar. Irmgard F. war von Juni 1943 bis April 1945 als Schreibkraft und rechte Hand des Kommandanten Paul Werner Hoppe im KZ Stutthof bei Danzig tätig. 76 Jahre später muss sie sich wegen Beihilfe zum Mord in mehr als 11.000 Fällen vor dem Landgericht verantworten.