Helgoland. Die imposanten Seevögel sind extrem selten auf der Nordhalbkugel zu sehen. Was die Tiere besonders macht.

Nicht nur für Ornithologen ist es jedes Mal eine kleine Sensation – der Anblick eines Albatros in hiesigen Gefilden. Die Seevögel leben eigentlich über den Ozeanen der Südhalbkugel. Nun hat sich eines dieser imposanten Tiere – sie erreichen Spannweiten von zweieinhalb Metern – auf Helgoland gezeigt. Die Sichtung meldete die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Helgoland e.V. auf ihrer Internetseite www.oag-helgoland.de.

Helgoland: Schwarzbrauenalbatros an der Nordsee gesichtet

Der Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e.V. bestätigt: Ein Schwarzbrauenalbatros wurde dabei beobachtet, wie er am Sonnabend um die Düne herumflog. Er scheint aber weitergezogen zu sein. „Danach gab es leider keine weiteren Sichtungen“, sagt Vereinssprecher Malte Matzen.

Da Albatrosse für ihren Gleitflug auf die Strömungsverhältnisse des Windes angewiesen sind, schaffen es verirrte oder vom Sturm abgetriebenen Vögel kaum zurück über den Äquator. Denn in den Rossbreiten herrscht oft Windstille. „Nahrung – sie fressen Fische und andere Meerestiere – finden sie hier aber auch“, sagt Matzen. Wegen der hohen Klippen scheint Helgoland eine besondere Anziehungskraft auf den Albatros zu haben. Denn es ist nicht die erste Sichtung dieser Art. Seit 2014 sorgt ein Schwarzbrauenalbatros für Aufsehen, der regelmäßig im Frühjahr und Sommer auf dem roten Felsen, aber auch auf Sylt und im Bereich der Nordwestküste Dänemarks gesichtet wird. Ob es sich dieses Mal wieder um dasselbe Exemplar gehandelt hat, ist unklar.

Helgoland: Vögel mit besonderer Jagdtechnik

Der Schwarzbrauenalbatros (auch Mollymauk genannt) brütet normalerweise an den Steilküsten um Kap Hoorn, auf den Falklandinseln und auf den Südlichen Sandwichinseln. Eine andere Unterart brütet ausschließlich auf der zu Neuseeland gehörenden Campbell-Inselgruppe. Ansonsten verbringt der Vogel mit den namengebenden dunklen Augenstreifen fast sein ganzes Leben in der Luft über dem Südpolarmeer. Er ist aber auf seinen weiten Wanderungen auch schon über dem Nordatlantik gesichtet worden – und extrem seltener Ausnahmegast in Mitteleuropa.

Übrigens: Bei einem Angriff bespritzen sie den Feind mit Öl aus ihren Nasenlöchern. Dieses stammt aus dem Magen der Tiere und hat einen sehr unangenehmen ranzigen Gestank.