Hemdingen. Erst ein von der Polizei auf die Straße geworfener „Stop Stick“ beendete in Hemdingen die Flucht des 32 Jahre alten BMW-Fahrers.

Die Staatsanwaltschaft Itzehoe hat Anklage gegen einen 32 Jahre alten Mann wegen eines verbotenen Autorennens erhoben. Er soll sich am 20. Februar 2020 mit einem BMW einer Polizeikontrolle entzogen und eine filmreife Verfolgungsjagd durch den halben Kreis Pinneberg hingelegt haben.

Einer Streife war das Mietfahrzeug gegen 22.10 Uhr in Hemdingen aufgefallen, weil es mit sehr hohem Tempo von der B 4 in Bilsen in Richtung Hemdingen abbog. Der Fahrer ignorierte das Anhaltesignal und beschleunigte den BMW auf mehr als 160 Kilometer pro Stunde. Die Flucht führte von Hemdingen aus über Ellerhoop, Bevern, Barmstedt und wieder zurück nach Hemdingen. Am Steindamm gelang es den Polizisten schließlich, einen sogenannten „Stop Stick“ auf die Fahrbahn zu werfen. Nach dem Überfahren verloren die Reifen langsam an Luft, sodass der Wagen nach kurzer Distanz stoppen musste.

Aus dem Wagen flüchteten drei 16 Jahre alte Jugendliche in ein Waldstück. Sie konnten wenig später mit Hilfe von Diensthunden festgenommen werden. Zwei stammten aus Hamburg, ein dritter aus Barmstedt. Einer war alkoholisiert und hatte Drogen dabei. Diese Verfahren hat die Staatsanwaltschaft an die Kollegen aus Hamburg abgegeben beziehungsweise eingestellt.

Als Fahrer konnte letztlich der 32-Jährige ermittelt werden, der ebenfalls geflüchtet war. Weil er während der Verfolgungsfahrt Polizisten gefährdet hatte, stufte die Polizei den Fall in der Kriminalstatistik als versuchtes Tötungsdelikt ein. In der Anklage, die zum Strafrichter am Amtsgericht Elmshorn erhoben wurde, taucht dieser Sachverhalt nicht auf. Einen Termin für die Gerichtsverhandlung gibt es noch nicht.