Elmshorn. Die kürzlich vom Verkehrsminister vorgestellte Idee widerspreche laut SPD den Plänen der Stadtentwicklung.

Beim geplanten Ausbau der S-Bahnlinie 4 West zwischen Pinneberg und Elmshorn plant Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) mit vier Fernverkehrs-Gleisen am Knotenpunkt Elmshorn (wir berichteten). Die Vorstellung der Planungen von Land und Deutscher Bahn zur Beseitigung des Schienenengpasses haben bei der Elmshorner SPD allerdings ein gemischtes Echo ausgelöst.

„Wir freuen uns, dass jetzt so viel Schwung in das Thema kommt und offenbar endlich allen Verantwortlichen in Land und Bund die Wichtigkeit des Ausbaus bewusst geworden ist“, sagt der Elmshorner Fraktionsvorsitzende Arne Klaus. Allerdings wünscht sich die SPD mehr Verlässlichkeit bei den Planungen.

Bahnhof Elmshorn soll seit Jahren umgestaltet werden

„Erst vierte Bahnsteigkante, dann S-Bahn-Gleise, jetzt Fernbahngleise – die Beseitigung des Schienenengpasses steht seit Jahrzehnten auf der Agenda. Dieses Hin und Her führt zu unnötigem Zeitverzug. Die Planungen müssen jetzt endlich mal verlässlich bleiben“, erklärt die Landtagsabgeordnete und Ortsvereinsvorsitzende Beate Raudies. „Wir haben große Zweifel, ob eine Fertigstellung bis 2030 überhaupt noch möglich ist.“

Die Bahnhofsverlängerung nach Süden sei dagegen keine Überraschung und wird von der SPD unterstützt. Ebenso, dass der Vorschlag für einen zweiten Bahnhofszugang im Süden und eine Querung der Gleise zwischen Steindammpark und Vormstegen Eingang in die Planungen gefunden hat. „Das wertet den neuen Stadtteil auf und gibt den Menschen die Möglichkeit, schnell ins Grüne zu gelangen“, so Klaus.

DB will Bahnhofsgebäude verlegen

Eine Verlegung des Bahnhofsgebäudes müsse sorgfältig geplant werden. Denn die jetzt von der DB vorgelegte Idee widerspricht Planungen der Stadtentwicklung, die in Elmshorn seit mehr als 15 Jahren läuft. „Schade, dass die DB nicht früher bereit war, sich in diesen Prozess einzubringen“, sagt der Ortsvereinsvorsitzende Detlef Witthinrich-Kohlschmidt. Die Pläne der Bahn dürften nicht dazu führen, dass sich die Umgestaltung der Innenstadt verzögere.

„Für uns sind noch viele Fragen offen. Deswegen müssen NahSH und DB sehr schnell in Elmshorn erklären, wie es mit den Planungen weitergehen soll“, fordert Raudies. Unabhängig davon müsse es weitere Verbesserungen für Pendler geben. Der geplante Einsatz von Doppelstockwagen ab Mitte 2023 sei da ein erster Schritt. „Allerdings ist nicht sicher, ob diese Wagen überhaupt rechtzeitig geliefert werden können.“