Pinneberg. “Komisch ohne Maske“. In den ersten Tagen ohne Maskenpflicht folgen viele Pinneberger der Empfehlung – und schützen sich weiterhin.
Ein älterer Herr nimmt sich bei Edeka Meyer an der Friedrich-Ebert-Straße einen Einkaufswagen. Die FFP2-Maske baumelt einsatzbereit am Armgelenk und wird vor Betreten des Geschäfts aufgesetzt – obwohl es nicht mehr vorgeschrieben ist. Diese und ähnliche Szenen sind jetzt im ganzen Kreis Pinneberg zu beobachten. Die Maskenpflicht ist seit Sonntag aufgehoben, es gibt lediglich noch eine Empfehlung, in geschlossenen Räumen eine Maske zu tragen. Kunden ohne Mund-Nase-Bedeckung bleiben aber dennoch weiterhin die Ausnahme.
Pinneberg: Nur wenige Kunden ohne Maske unterwegs
Bei einem Rundgang durch die Pinneberger Innenstadt liegt die Quote von Kunden ohne Mundschutz bei maximal zehn Prozent. „Ohne Maske fühlt es sich einfach komisch an. Ich habe sie gestern in Halstenbek in einem Zeitschriften-Laden vergessen“, sagt Catharina Suchorski. Gewöhnungseffekt plus Pflichtbewusstsein, sich selbst und andere zu schützen, überwiegen bei ihr.
Beim Modehaus Glindmeyer etwa steht es Mitarbeitern und Kunden frei, ob sie sich für einen Mund-Nasen-Schutz entscheiden. „Es sind wirklich wenige Kunden, die ohne Maske einkaufen. Auch wir üben kein Hausrecht aus, appellieren aber an das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen“, sagt Nicole Arndt aus der Verwaltung des Modehauses Kunstmann. Das Thema Corona sei seit mehr als zwei Jahren fest in den Köpfen verankert und bei den aktuell hohen Inzidenzen solle generell lieber Umsicht und Vorsicht vorherrschen, so Arndt.
An den Türen der Adler-Apotheke hängt ein Schild: „Wir bitten Sie herzlich, in der Apotheke auch weiterhin eine Maske zu tragen.“ In den Gängen und Geschäften der Rathauspassage zeigt sich auch das gewohnte Bild von maskierten Menschen. Nur vereinzelt haben die Menschen ihre Masken fallen lassen.
Die Landesregierung hatte die Maskenpflicht am 29. April 2020 eingeführt. Zunächst reichte eine einfache Mund-Nase-Bedeckung aus Stoff. Ende Januar 2021 folgte die Verschärfung: Medizinische Masken (OP-Maske, FFP2) waren vorgeschrieben. Etwa in Bus und Bahn sowie in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern gilt dies nach wie vor.