Kreis Pinneberg. Wohneigentum im Kreis Pinneberg laut neuem LBS-Immobilienatlas kostspielig. Wo die Preise hoch sind – und wo nicht.

Die östlichen, an die Stadt Hamburg grenzenden Gemeinden im Kreis Pinneberg haben sich zu den teuersten Wohngegenden im Umland der Metropole entwickelt – zumindest für Menschen, die dort Eigentum erwerben wollen. Das geht aus der aktuellen Auswertung der LBS Bausparkasse hervor. Demnach sind die Preise für Eigentumswohnungen, Häuser und Grundstücke in Schenefeld, Halstenbek, Rellingen und Wedel besonders hoch. Auch Quickborn erfreue sich starker Nachfrage – mit entsprechenden Preisen. Im neuen Immobilienatlas des Kreditinstituts ist insgesamt von einem Preisanstieg im Hamburger Umland die Rede.

Immobilienpreise im Kreis Pinneberg steigen stark an

Die durchschnittlichen Angebotspreise stiegen laut LBS-Studie zwischen 12 und 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Sowohl für Neubauten als auch für bestehende Objekte erhöhten sich die Preise stark. „Der Trend ins Umland und ins noch bezahlbare Grün setzt sich fort“, sagt Jens Grelle, Vorstandsvorsitzender der LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg. „Die seit mehreren Jahren zu beobachtenden Überlaufeffekte in den Speckgürtel haben an Dynamik nochmals zugelegt.“

Für den Kreis Pinneberg bedeutet das etwa, dass Elmshorn zu den 17 Orten im Umland gehört, in denen die Preise für Bestandshäuser um mehr als 25 Prozent gestiegen sind. In der größten Stadt des Kreises zogen die Preise um 28,4 Prozent binnen eines Jahres an. Auch die Neubaupreise für Häuser entwickelten sich rasant, in Quickborn etwa stiegen sie um 30,2 Prozent. Und um mehr als 20 Prozent verteuerten sich Neubau-Wohnungen, etwa in Pinneberg und Uetersen.

Immobilienpreise: Diese Kommunen im Kreis sind am teuersten

Die teuersten Bestandshäuser stehen im gesamten Hamburger Umland derzeit in Halstenbek, wo 5000 Euro pro Quadratmeter und mehr verlangt werden. Am westlichen Rand der Metropole, also im Kreis Pinneberg, sind gebrauchte Eigenheime per se hochpreisig, in Schenefeld, Wedel und Rellingen etwa werden Preise von 4800 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Alle zählen zu den zehn teuersten Umlandgemeinden. Eigenheimpreise über 4000 Euro werden inzwischen aber auch in Pinneberg (4139/m²) und Quickborn (4000/m²) verlangt. Leicht unterdurchschnittlich mit 3400/m² sind die Hauspreise noch in Elmshorn und Uetersen.

Auch bei Eigentumswohnungen aus dem Bestand ist Schenefeld mit 4836 Euro Spitzenreiter des Hamburger Umlands – dicht gefolgt von Halstenbek (4163/m²), Rellingen (3947/m²) und Wedel (4064/m²). Überdurchschnittlich sind die Preise aber auch in der Pinneberger Umgebung (3389/m²). Geradezu günstig ist Elmshorn mit 2880 Euro pro Quadratmeter.

Die teuersten Neubauhäuser wurden wiederum in Halstenbek (5449/m²), Rellingen (4761/m²), Schenefeld(4717/m²) und Wedel (4571/m²) registriert. In Quickborn müssen Neubauinteressenten aber auch schon knapp 4600 Euro pro Quadratmeter auf den Tisch legen. 4000 bis 4500 Euro werden in Pinneberg fällig, leicht darunter liegen Elmshorn und Uetersen mit Quadratmeterpreisen von 3600 bis 3800 Euro.

Immobilienpreise: Experte geht von Preissteigerungen aus

Neue Eigentumswohnungen werden im Hamburger Umland durchschnittlich für 4680 Euro pro Quadratmeter gehandelt – nur nicht im Kreis Pinneberg, hier ist es teurer. Preisspitzenreiter ist mit 5476 Euro einmal mehr Schenefeld. Mit gut 5000 Euro folgt Wedel. In Quickborn, Rellingen, Tornesch und Pinneberg liegen die Preise mit 4500 bis 4900 Euro wenigstens nahe dem Durchschnitt.

Auch beim Bauland müssen Investitionswillige tiefer als im Jahr zuvor in die Tasche greifen. Wohnbaugrundstücke werden im Großraum Hamburg für 88 bis 600 Euro pro Quadratmeter gehandelt. Am teuersten ist es in Wedel – nach wie vor der Preisspitzenreiter –, gefolgt von Halstenbek, Pinneberg, Rellingen und Schenefeld (450 bis 548 Euro/m²). Immer noch um die 270 Euro kosten die Quadratmeter in Elmshorn und Quickborn.

Die Metropolregion bleibe für den Experten Grelle ein begehrter Siedlungsraum. Er gehe von weiteren Preissteigerungen aus. Als Gründe werden das hohe Preisniveau in Hamburg, die bessere Anbindung im Umland an Breitband und Nahverkehr sowie mehr Arbeitsmöglichkeiten im Homeoffice genannt.