Pinneberg. Künstlergilde Pinneberg versteigert Werke zugunsten der Menschen in der Ukraine. Welche Kunstschaffenden mitmachen.

Sie tun es in den sozialen Netzwerken und mit kurzfristig auf die Beine gestellten Aktionen. „Nie wieder Krieg“ ist auf vielen Kanälen von Kultureinrichtungen zu lesen. Auch die Künstlergilde Kreis Pinneberg reagiert spontan auf die aktuellen politischen Entwicklungen und stellt unter dem Titel „Kunst gegen Krieg“ eine Versteigerung von Werken zugunsten der Menschen in der Ukraine auf die Beine.

Künstlergilde Pinneberg versteigert Werke für guten Zweck

„Wut, Trauer, Angst, Mitgefühl, Solidarität – alles Gefühle, die uns jetzt übermannen, seit die russischen Truppen in die Ukraine einmarschiert sind“, sagt Martin Musiol, Zweiter Vorsitzender der Künstlergilde Pinneberg. „Wir Künstler können gar nicht anders, als uns diesen Gefühlen zu stellen und das zu machen, was wir am besten können: Kunst als Zeichen der Solidarität mit den angegriffenen Ukrainern, Kunst als Statement gegen den Krieg, gegen diesen Aggressor.“

An der Aktion beteiligen sich die Künstler der Künstlergilde des Kreises und Künstler, die im vergangenen Jahr in der Pinneberger Drostei die Ausstellung „Erb:Last Traumata und Chancen der Nachkriegsgenerationen“ auf die Beine gestellt haben. Diese Ausstellung war eine intensive künstlerische Auseinandersetzung mit den Folgen des Zweiten Weltkrieges, in der persönliche Erfahrungen und Familiengeschichten auf ganz unterschiedliche Weise verarbeitet und künstlerisch aufbereitet wurden. „Und plötzlich bekommt dieses Thema eine bittere Aktualität“, stellt Musiol fest. Mit zwei Acrylbildern – eins blau, das andere gelb, in Streifen geschnitten und verflochten – verarbeitet Musiol die russische Invasion. „Die schreiende Ukraine“ ist bereits in den ersten Tagen des Überfalls entstanden, erklärt der Pinneberger Künstler.

Künstlergilde sammelt Spenden für Menschen in der Ukraine

Das Werk
Das Werk "Cry Of Despair" von Dieter Guttau. © Künstlergilde Kreis Pinneberg | Künstlergilde Kreis Pinneberg

Bisher kommen neun Werke zur Versteigerung. So auch die ausdrucksstarke Skulptur von der Bildhauerin Gudrun Probst aus Ton und Eisen, die den Titel „fast abgetrennt“ trägt. Oder Bettina Jungmanns großformatig gemalte Öl-Arbeit „Lichtreste“ und das Mixed-Media-Werk „Angst“ der freien Hamburger Künstlerin Silke Günther. Ein Hingucker ist sicherlich „Cry Of Despair“ des Bokeler Fotokünstlers Dieter Guttau. Zwei weitere Werke der Kunstfreunde Barmstedt sind zurzeit in Arbeit. „Es wäre schön, wenn sich möglichst viele Künstlerinnen und Künstler an dieser Aktion noch beteiligen würden, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen, zu sagen: ,Stoppen Sie den Wahnsinn, Herr Putin’“, sagt Christiane Schedelgarn, Erste Vorsitzende der Künstlergilde Pinneberg.

Die entstandenen Werke werden versteigert. Die Gebote liegen derzeit zwischen 70 und 250 Euro. Das höchste Gebot erhält dann den Zuschlag. Es wird eine Spendenbescheinigung ausgestellt, und der betreffende Künstler überbringt das ersteigerte Kunstwerk persönlich. Der Erlös geht zu 100 Prozent an die Hilfsaktion Aktion Deutschland hilft: Stichwort: ARD/Nothilfe Ukraine, erklärt Schedelgarn. Auf der Webseite der Künstlergilde finden sich alle Infos unter www.kuenstlergilde-pinneberg.de. Die Versteigerung läuft bis zum 27. März.