Kreis Pinneberg. Umgestürzte Bäume sorgen für hohen Sachschaden, Menschen wurden nicht verletzt. Ein Überblick über die Lage im Kreis.
Orkan „Zeynep“ hat vielen Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Pinneberg eine schlaflose Nacht beschert. Etwa 300-mal wurden die Einsatzkräfte am Wochenende zu unwetterbedingten Einsätzen gerufen. Betroffen waren sowohl die Städte wie Elmshorn, Pinneberg und Quickborn, aber auch kleine Gemeinden wie Ellerbek, Kölln-Reisiek, Moorrege und Heist. In der Regel galt es, umgestürzte Bäume von Straßen, Schienen und Gehwegen zu befreien. Vielfach waren Bäume auch auf Gebäude, Oberleitungen oder Fahrzeuge gestürzt. Dadurch ist zum Teil erheblicher Sachschaden entstanden. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, wie der Sprecher des Kreisfeuerwehrverbandes, Sebastian Kimstädt, mitteilt.
Orkan „Zeynep“: Flutschutztore in Wedel geschlossen
In Wedel schloss die Feuerwehr die Flutschutztore. Die schwere Sturmflut im Elbegebiet machte aber ansonsten kein weiteres Eingreifen der Feuerwehren erforderlich.
Die Stadt Quickborn wurde vom Orkan offenbar besonders stark getroffen. Die Feuerwehren der Nachbargemeinden Hasloh, Bönningstedt und Ellerau arbeiteten deshalb hier ebenfalls eigenständig Einsätze ab. Neben den benachbarten Feuerwehren war auch der technische Zug des THW Barmstedt bei mehreren Einsätzen in Quickborn aktiv. Diese setzten insbesondere ihr Abstützmaterial bei Bäumen ein – wie etwa am Kurzen Weg, wo ein Bungalow stark zerstört wurde, und an der Talstraße, wo ein Baum auf ein Wochenendhaus fiel.
Insgesamt dreimal wurden Bäume von den Gleisen der AKN beseitigt. Der regionale Schwerpunkt der Einsätze lag eindeutig in Quickborn-Heide. Rund 80 Prozent der Einsatzorte befanden sich in diesem Stadtteil. In der Nacht wurden in Quickborn einige Straßen vorübergehend gesperrt. „Es wäre zu gefährlich gewesen, dort in der Nacht Bäume von der Straße zu räumen, da weitere Bäume umzustürzen drohten“, so Quickborns Feuerwehr-Pressesprecher Thorsten Wiehe.
Orkan „Zeynep“: Waldgebiete sollten gemieden werden
Neben den Unwettereinsätzen mussten die Freiwilligen Feuerwehren im Kreis auch zu knapp 40 anderen Einsätzen ausrücken. So war am Sonnabend in Schenefeld ein Feuer in einer Lagerhalle gemeldet worden, das sich glücklicherweise nur als brennender Abfalleimer vor der Halle herausstellte. Und in Pinneberg brannte in einem ehemaligen Gebäude der Eggerstedt-Kaserne Unrat, der schnell abgelöscht werden konnte.
Kreisbrandmeister Frank Homrich mochte am Sonntag noch kein abschließendes Fazit ziehen. Er lobt aber insbesondere die gute Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen und der Leitstelle, die sich bereits frühzeitig auf den Orkan vorbereitet habe. „Der Sturm wütete in der Nacht. Dadurch waren weniger Menschen unterwegs. Aber sicherlich haben sehr viele Menschen auch die Warnungen beherzigt und sind zu Hause geblieben. Das war gut“, sagt Homrich, der darauf hinweist, dass insbesondere Waldgebiete weiterhin gemieden werden sollten.