Klein Offenseth-Sparrieshoop. Leere Regale im „Nah & Frisch“: Seit drei Monaten hat der Supermarkt keine Ware mehr erhalten. Nun übernimmt der Untermieter.
Der Warenbestand des einzigen Supermarktes in Klein Offenseth-Sparrieshoop hat in den vergangenen Wochen immer weiter abgenommen. Der Grund: Der „Nah & Frisch“, geführt von einem selbstständigen Kaufmann, wurde nicht mehr mit Ware beliefert.
Supermarkt: Leere Regale in Klein Offenseth-Sparrieshoop
Die leeren Regale, vor denen die noch verbliebenen Kunden seit mehr als drei Monaten stehen, werden sich ab nächster Woche wieder füllen. Denn der kleine Verbrauchermarkt bekommt einen neuen Betreiber. Übergangsweise übernimmt die Fleischerei von Jan-Peter Fülscher, die als Untermieter dort Fleisch- und Wurstwaren verkauft, den Betrieb. Erster Verkaufstag wird am Mittwoch, 23. Februar, sein.
„Das alles hat uns viel Energie gekostet“, berichtet Juniorchef Sven Fülscher auf Abendblatt-Anfrage. Die Fleischerei, die ebenso wie die Bäckerei Millahn Untermieter in dem Supermarkt ist, habe mit Umsatzeinbußen zu kämpfen gehabt, nachdem die Warenlieferung eingestellt wurde. Je schneller sich die Regale leerten, desto weniger Kunden besuchten den Markt. „Gerade beim SB-Verkauf haben wir deutliche Einbußen bemerkt“, bestätigt Fülscher.
Die Marke „Nah & Frisch“ gehört zum Handelskonzern Bartels-Langness (Bela) aus Kiel, zu dem auch die Famila- und Markant-Märkte gehören. Laut Abendblatt-Informationen soll der bisherige Betreiber dort in Zahlungsverzug geraten sein, daher sei keine neue Ware mehr geliefert worden. Bela hat in Sparrieshoop ein Grundstück erworben, das schräg gegenüber des bisherigen Marktes liegt. Dort soll ein neuer, 1200 Quadratmeter großer Markant-Markt entstehen, der den kleineren „Nah & Frisch“ perspektivisch ablösen soll.
Supermarkt im Kreis Pinneberg: Angestellte sollen übernommen werden
Bis der neue Markt in eineinhalb Jahren fertig ist, springt nun Fleischer Fülscher in die Bresche. Er löst den bisherigen Betreiber – offiziell aus gesundheitlichen Gründen – ab und übernimmt die elf Mitarbeiter, wobei es sich größtenteils um Aushilfen handelt. Die Fleischerei hat mit Bela einen Belieferungsvertrag geschlossen und will auch vermehrt regionale Lieferanten miteinbinden. „Wir wollen mit neuer Motivation starten“, sagt Sven Fülscher.
Auch wenn es nicht die Kernkompetenz seines Unternehmens sei, einen Supermarkt zu betreiben, gehe man mit großem Elan diese Aufgabe an. „Es war die einfachste und schnellste Lösung.“ Bis zum morgigen Freitag wird der (fast leergekaufte) Markt noch von dem alten Betreiber geführt. Sonnabend bis Dienstag bleibt das Geschäft für Inventur, Grundreinigung und das Auffüllen der Regale geschlossen. Ab Mittwoch, 6.30 Uhr, soll es dann übergangsweise unter Fülschers Regie weitergehen.
Der Fleischer wird sich, sobald der neue Markant-Markt eröffnet, wieder auf seine Rolle als Untermieter konzentrieren. „Dann wird wieder ein erfahrener Kaufmann übernehmen.“ Der werde auch die Angestellten übernehmen.