Uetersen. In Uetersen drohen Anliegern am Eggerstedtsberg Straßenausbaubeiträge. Sanierungsstau in der Stadt ist groß
Der Ausbau der Straße Eggerstedtsberg in Uetersen ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Der Grund: Die Politik möchte das städtische Entwässerungskonzept der Abwasser UeG mit der Straßenbau-Prioritätenliste, die auf einem Gutachten der Firma Eagle Eye beruht, abgleichen lassen.
Neben der Abwasser UeG möchten die Schleswig-Holstein Netz AG und die Telekom die Gelegenheit für unterirdische Sanierungen nutzen. Dagegen sehen viele Anwohner in ihrer Straße keinen Sanierungsbedarf. Tatsächlich befindet sich der Eggerstedtsberg auf Platz sechs der Prioritätenliste.
Uetersen steht vor Investitionsstau von 24 Millionen Euro
„Für diese Straße lagen bereits Pläne vor, die vor einigen Jahren erstellt, dann aber nie realisiert wurden“, sagt Bürgermeister Dirk Woschei (SPD). Daher wurde die Maßnahme vorgezogen. Ganz oben steht der stark frequentierte Ossenpadd. Er soll ab 2023 komplett überholt werden. „Doch erst muss der Haushalt verabschiedet werden, ehe wir europaweit ausschreiben können“, sagt Woschei. Er rechnet noch im Februar damit.
Über Jahre sei der Ausbau der Straßen vernachlässigt worden. Er warnt davor, noch länger zu warten. „Wir haben einen Investitionsstau von 24 Millionen Euro. Selbst wenn wir moderat weiterbauen, wird der Zustand unserer Straßen in zehn Jahren noch schlechter sein.“
Straßenausbau könnte künftig Länderaufgabe sein
Allein die Sanierung am Eggerstedtsberg wird rund 2,78 Millionen Euro kosten. 660.000 Euro zahlt die Abwasser UeG. Den Rest trägt die Stadt, die von den Anliegern Straßenausbaubeiträge erhebt. Nicht überall werden diese noch an die Anwohner weitergegeben. In Tornesch wurden die Beiträge kürzlich abgeschafft. Auch die CDU in Uetersen hat einen entsprechenden Antrag eingebracht.
„Ich würde sie auch gern abschaffen“, sagt Woschei. Doch finanziell sei das nicht darstellbar. Derzeit erhält Uetersen jährlich lediglich 200.000 Euro für die Erhaltung der Straßen vom Land. Woschei kritisiert, dass das Land die Entscheidung, Straßenausbaubeiträge zu erheben, den Kommunen überlasse, aber keine Alternativen aufzeige. Hier will die neue Landesregierung nachbessern und entscheiden, ob Straßenausbau künftig Ländersache wird.
Dennoch appelliert Woschei, mit der Sanierung im Eggerstedtsberg zügig zu beginnen. „Die Fertigstellung wird Jahre dauern“, sagt er. Die Rechnung erhielten Anwohner grundsätzlich erst nach Bauabnahme. Bis dahin kann das Land schon zu ihren Gunsten entschieden haben.