Uetersen. Statt der K 22 wollen sie Verkehr reduzieren, um Straße in Uetersen sicherer zu machen. Das sind ihre Ideen.

Der Ossenpadd in Uetersen erregt nach wie vor die Gemüter. Die Forderung des Landtagskandidaten Martin Balasus (CDU), die enge und überlastete Straße, die an einer Schule und einer Kita entlang führt, durch die Umgehungsstraße K 22 zu entlasten, verurteilen die Grünen als Versuch, den Bau einer Straße mit Blick auf die Verkehrssicherheit für Kinder zu rechtfertigen: Das sei ein Widerspruch in sich. Denn wer mehr Straßen säe, ernte auch mehr Verkehr. „Damit wird das Gesamtverkehrsaufkommen der Region belastet“, so die Grünen-Ortsvorsitzende Katrin Stange aus Uetersen.

Uetersen: Konsequente Investition in Busse und Bahnen

Für Nadine Mai, Kreistagsabgeordnete und Kandidatin zur Landtagswahl der Grünen, stehen die K 22, aber auch die A 23-Erweiterung gegen einen klimafreundlichen Umbau von Mobilität und Wirtschaft. Mai setzt sich stattdessen für den Ausbau der Schiene und mehr Fördermittel für Busse ein. Sowohl die Idee der viergleisigen S 4 West zwischen Elmshorn und Hamburg wie auch die Reaktivierung von der Bahnstrecke Uetersen-Tornesch mit Anbindung nach Hamburg konnten die Grünen nach eigener Aussage im Landesnahverkehrsplan verankern.

„Die CDU hat den Klimaschutz im Bund lange blockiert und nicht für ausreichend günstige klimafreundliche Alternativen gesorgt. Im Kreis Pinneberg haben wir den ÖPNV gemeinsam gestärkt, wenngleich auch hier der Druck allein von uns kam“, so Mai. Sie fordert, konsequent in Busse und Bahnen zu investieren, und im Schwerlastverkehr Abbiegeassistenten verpflichtend einzuführen, anstatt Straßenprojekte zu fördern.

Mai, die in Uetersen lebt und schulpflichtige Kinder hat, spricht aus eigener Betroffenheit: „Die Unfälle an Straßen sind tragisch und machen mich betroffen. Meine Kinder müssen den Ossenpadd täglich überqueren. Doch wer die Situation kennt, weiß: Mangelnde Schulwegkonzepte, parkende Autos in den Straßen, schlechte Sichtbarkeit von Ampeln und der ungenügende Ausbau der Radwege sind das Problem. Hier muss die Gemeinde handeln“, so die Politikerin und Mutter.

Uetersen: Grüne fordern Einbahnstraße für Ossenpadd

Für Jens Ewald, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Uetersen, ist klar: „Wir müssen Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer gleichwertig in den Blick nehmen. Wenn eine Straße mit Radweg zu schmal ist, muss sie Einbahnstraße werden.“ Einen entsprechenden Prüfantrag haben die Grünen im Bau- und Verkehrsausschusses eingebracht. Den Antrag habe die Fraktion zur Situation am Ossenpadd entwickelt.

Ewald dazu: „Der Ossenpadd muss beim für 2023 und 2024 geplanten Ausbau komplett neu gedacht werden, damit Fuß- und Radwege mehr Platz auf dieser wichtigen Straße finden. In Richtung Tornescher Weg soll er eine Einbahnstraße werden, der Raum für Bäume bleibt erhalten. Das bringt mehr Platz, Sicherheit und Ruhe für alle Verkehrsbeteiligten.“ Das Konzept sieht vor, dass auch die Heinrich-Schröder-Straße stadtauswärts und die Alsenstraße stadteinwärts zur Einbahnstraße werden, am Knotenpunkt Ossenpadd, Heinrich-Schröder-Straße, Kleine Twiete soll ein Kreisverkehr entlasten.