Wedel. Das Ensemble in Wedel lässt sich von Corona nicht unterkriegen. Am Freitag heißt es wieder: „Altwerden ist nichts für Feiglinge“.
Im ehemaligen Gebäude der Stadtwerke am Rosengarten probt, werkelt und spielt das Ensemble des Theaters Wedel seit mehr als 30 Jahren. Mit viel Liebe und noch mehr Engagement auch von nicht aktiven Vereinsmitgliedern und Freunden wurde aus der kahlen Maschinenhalle, die Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut wurde, ein gemütliches Theater, wurden Erweiterungen, An- und Umbauten realisiert. Und seitdem stehen die Amateurmimen der Rolandstadt auf der Bühne, um ihr Publikum mit Komödien, Dramen, Kinderstücken, Musicals und Kabarettprogrammen zu unterhalten.
Am 20. November 2021 war die Premiere des Drei-Personen-Stücks „Altwerden ist nichts für Feiglinge“. Mit Lücken in den Sitzreihen blieb die Corona-Spur unübersehbar. Doch die Schauspieler und die Leitung des Theaters lassen sich nicht unterkriegen, ziehen ihren Spielplan auch im Januar und Februar durch, auch wenn der Kartenvorverkauf schleppender läuft als erwartet.
Dem tritt das Theater Wedel nun mit verstärkten Hygieneanstrengungen entgegen. Statt der bisher möglichen 100 Plätze stehen in den kommenden Vorstellungen nur noch knapp 50 Sitzplätze zur Verfügung, sagt Günter Hagemann, der die künstlerische Leitung innehat. Und dank einer neuen Lüftungsanlage wird zudem verbrauchte Raumluft stetig abgesaugt, sodass Bühne und Zuschauerraum mit Frischluft versorgt wird, betont Hagemann.
Theater zieht seinen Spielplan durch
Und darum geht’s in dem Stück, das am Premieren-Abend viel Applaus bekam und das am Freitag, 21. Januar, das nächste Mal aufgeführt wird: Der Witwer Erwin lebt mitten in Hamburg. Nach dem Tod seiner Frau hat er vor ein paar Jahren noch einmal unverhofft das große Glück gefunden. Helga heißt die späte Liebe, mit der er in der Wohnung seines Neffen Pascal lebt. Da der rüstige Rentner zwar ein lebenslanges Wohnrecht für die Bleibe hat, dieses jedoch nur für ihn allein gilt, darf Pascal nichts von Helgas Existenz wissen. Das ist zunächst auch kein Problem, wohnt und arbeitet der Neffe doch seit Jahren in Süddeutschland und meldet sich nur sehr selten.
Doch eines Morgens steht Pascal plötzlich vor der Tür. Er hat seinen Job verloren und will übergangsweise bei Erwin einziehen – und nun wird es kompliziert. Was soll aus Helga werden, fragt sich der Witwer. Ganz einfach: Sie wird kurzerhand als Erwins Haushaltshilfe vorgestellt. Doch als Pascal schließlich Eigenbedarf anmeldet, müssen sich die beiden Rentner schnell nach einer neuen Wohnung umsehen, die mitten in Hamburg praktisch nicht zu bezahlen ist.
Zuschauer müssen ihren Mund-Nasen-Schutz während der Vorstellung aufbehalten
„Nehmen wir uns eine kleine Wohnung außerhalb, in Schenefeld oder in Pinneberg.“ – „Pinneberg? Ich ziehe doch nicht nach Pinneberg!“ Also brauchen Erwin und Helga eine andere Idee. Zunächst versucht das rüstige Duo einmal, Pascal seine Altbauwohnung madig zu machen. Doch das verfehlt den gewünschten Effekt, sodass Helga und Erwin nur noch einen Ausweg sehen: Das nötige Geld für eine neue Wohnung wollen sie mit einem Banküberfall beschaffen. Zu dumm nur, dass Pascal, der als Ermittler für eine Versicherungsgesellschaft arbeitet, die Fährte aufnimmt. Ein Happy End gibt es auf jeden Fall. Die Frage ist nur, für wen?
Bis zum 26. Februar steht die Komödie von Eric Buffon in der Inszenierung von Günter Hagemann jeden Freitag und Sonnabend jeweils um 20 Uhr auf dem Programm. Zusätzlich gibt es am Sonntag, 30. Januar, auch eine Vorstellung um 15 Uhr.
Gemäß der Landesverordnung gilt für die Aufführungen nach wie vor die 2G-plus-Regel. Das heißt, Zuschauer müssen nachweisen, dass sie dreifach geimpft sind. Genesene oder nur doppelt geimpfte müssen zusätzlich einen negativen Corona-Test vorlegen. Zuschauer müssen ihren Mund-Nasen-Schutz während der Vorstellung aufbehalten.