Elmshorn. Kleingeld ade: In der Stadt Elmshorn können Autofahrer und Autofahrerinnen Tickets jetzt per App bezahlen und Geld sparen.
Kennen Sie das auch: Sie haben’s eilig, stellen den Wagen ab, und dann ist kein Kleingeld für den Parkautomaten im Portemonnaie? Oder der Termin dauert länger als geplant, und sie haben zu wenig Geld in den Automaten gesteckt – oder aber umgekehrt: Sie kommen schon nach wenigen Minuten zur Ihrem Auto zurück, haben aber ein Ticket für zwei Stunden gezogen und bezahlt.
Das muss alles nicht mehr sein. Wer in Elmshorn auf den Stellflächen der Stadt einen Parkschein lösen möchte, hat seit Beginn des Jahres nun eine Möglichkeit mehr: Seit dem 1. Januar dieses Jahres kann das Ticket nicht nur an den neuen Automaten mit passenden Münzen oder EC-Karte erworben werden, sondern auch per App mit dem Mobiltelefon.
Die Stadt Elmshorn setzt damit auf bequemes bargeldloses Parken, das sogenannte Handyparking, über die bundesweite Plattform Smartparking, einem Zusammenschluss führender Anbieter von Zahlungssystemen in dem Bereich. Statt ein Ticket zu ziehen, startet der Autofahrer den Parkvorgang per App, SMS oder Anruf und kann auf diese Weise gegebenenfalls auch verlängern. „Die Abrechnung erfolgt minutengenau. So entfallen Überzahlung und auch Verwarngelder wegen abgelaufener Tickets“, betont Baustadtrat Lars Bredemeier.
Mit dem Smart-Parking-System arbeiten bundesweit mehr als 250 Städte, darunter Hamburg, Pinneberg und Wedel. So können, einmal installiert, Autofahrer die Apps nicht nur in der Stadt Elmshorn, sondern in jeder teilnehmenden Kommune in ganz Deutschland nutzen.
Das digitale Angebot gibt es in mehr als 250 Städten
„Die Anwendung ist wirklich sehr einfach“, sagt Christina Schötzow vom Amt für Tiefbau und Verkehr. Um den Service nutzen zu nutzen, wird ein Smartphone mit iOS- oder Android-Betriebssystem benötigt. Im App-Store (iOS) oder Google-Playstore (Android) muss zunächst eine der in der Krückaustadt verfügbaren Park-Apps heruntergeladen werden. Zur Auswahl stehen die Anwendungen der Anbieter EasyPark, moBilet, Yellowbrick/flowbird, paybyphone, Parkster und Parco zur Verfügung. Sie bieten unterschiedliche Bezahlmöglichkeiten mit und ohne Registrierung oder Abo-Modellen. Teilweise bieten sie auch eine Übersicht über verfügbare Parkplätze.
Der Download der Apps ist kostenfrei. Die Eingabe sensibler Kontodaten ist bei den meisten Apps nicht erforderlich. Eine Übersicht aller Anbieter ist laut Verwaltung an den Parkscheinautomaten angebracht, wie beispielsweise auf dem Buttermarkt. 10.000 Infokarten wurden zudem gedruckt, an Haushalte verteilt und liegen auch im Rathaus, in Geldinstituten oder in der Marktpassage aus. Und auch auf der Homepage der Stadt finden sich unter www.elmshorn.de/handyparken viele Informationen und weitere Details zu den zur Verfügung stehenden Anbietern des digitalen Parkens.
Stadt informiert umfangreich über das digitale Angebot
Autofahrer können selbst entscheiden, welche App sie wählen. Es empfiehlt sich, die Anwendung in aller Ruhe zu Hause anzuschauen und herunterzuladen, rät Schötzow. Nach dem Starten fordern die Anwendungen dazu auf, ein Nutzerkonto zu erstellen und das Kfz-Zeichen anzugeben. Ist ein Parkplatz ausgewählt, erscheint eine Übersicht mit der Mindest- und der Höchstgebühr. Dabei werden die Endzeit und die Kosten für die ausgewählte Parkdauer angezeigt. Der Vorteil gegenüber einem Papierticket ist, dass die Parkzeit jederzeit und von überall verlängert werden kann. Der Parkvorgang endet automatisch, wenn die eingestellte Zeit abgelaufen ist. Darüber hinaus kann sie ganz nach Bedarf aber auch manuell beendet werden.
Die Verkehrsüberwachung der Stadt erhält sofort die Mitteilung über die gelösten Parkscheine. Und die Mitarbeiter des Ordnungsamtes sehen bei ihren Kontrollgängen am Kennzeichen, ob ein Ticket gelöst wurde, wie lange es noch gültig ist und ob es überhaupt gültig ist.
Das Handyparken ist Teil des neuen Parkraumkonzepts der Stadt, mit dem das Parkchaos in der Innenstadt beendet werden soll. Ziel ist es, durch einheitliche Regeln die Suche nach den besten Plätzen überflüssig zu machen und so den Parksuchverkehr einzudämmen.