Uetersen. Umweltschützer wollen Denkanstöße zum Regenwald- und Artensterben geben. Unterstützung bekommen sie sogar von einem Landwirt.

Wie viel Regenwald steckt in Ihrem Essen? Eine Frage, die die Mitglieder der lokalen Greenpeace-Gruppe den Besuchern der Stadtbücherei Uetersen stellen. Gleich am Eingang haben die Umweltschützer Tafeln aufgestellt, auf denen sie zu verschiedenen Umweltthemen informieren. Es geht um die Massentierhaltung von Schweinen. Hier ist das Tierleid wohl am ausgeprägtesten.

Es geht um das Insektensterben, die Rodung der Regenwälder für Palmölplantagen oder Avocado-Anbau, um Zoonosen, also Krankheitserreger, die von Tieren auf Menschen übertragen werden, unter anderem, weil den Wildtieren immer mehr Lebensraum genommen wird. „Wir wollen mit den Überschriften provozieren und einen Denkanstoß geben“, sagt Greenpeace-Mitglied Renate Homann. Ohne erhobenen Zeigefinger, fügt ihr Mitstreiter Wolfgang Krüger.

Bio-Landwirt unterstützt Umweltschützer

Unterstützung bekommen die Umweltschützer von Landwirt Wilfried Schümann. Er betreibt seit 42 Jahren einen Biohof in Brande-Hörnerkirchen, den Schümannhof. „Wir halten Schweine, Hühner und Rinder nach ökologischen Richtlinien“, sagt Schümann. Neben dem Hofladen mit Lieferservice gibt es eine Bäckerei. Seine Produkte vermarktet er auf den Wochenmärkten in Uetersen, Pinneberg und Elmshorn.

„Wir haben keine riesigen Tierbestände, verfüttern, was auf dem Hof wächst.“ In der Massentierhaltung werde hingegen 90 Prozent der Soja-Ernte an Tiere verfüttert, meist importiert aus Brasilien, Argentinien oder den USA. Für die Ackerflächen werden riesige Wald- und Savannenflächen umgewandelt.

Tierwohl, Umweltschutz und ein nachhaltiger Lebensstil sind Themen, mit denen sich die Menschen vermehrt auseinandersetzen, beobachtet Büchereileiterin Susanne Heinze. „Es werden verstärkt Medien zu vegetarischer Ernährung, Hühnerhaltung oder Imkern ausgeliehen.“ Daher passe die Aktion auch wunderbar an diesen Ort.

Bücherei Uetersen: Berliner Str. 17, Mo, Di 9.30-12.30, 14-18 Uhr, Mi 14-19 Uhr, Do 9.30- 12.30 Uhr, 14-19 Uhr, Fr 9.30-12.30 Uhr