Kreis Pinneberg. Niveau des Vorjahres wird laut Verband nicht erreicht. Warum die Händler im Kreis aber dennoch zufrieden mit dem Geschäft sind.

Das Weihnachtsbaumgeschäft in Schleswig-Holstein dürfte in diesem Jahr etwas verhaltener ausfallen als noch 2020. Der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holsteinischer Weihnachtsbaumproduzenten, Wolf-Oliver Graf von Baudissin, sagt, er rechne mit Verkäufen etwa auf dem Niveau von 2019. Im vergangenen Jahr hätten mehr Menschen wegen der Corona-Pandemie die Feiertage zu Hause verbracht und deshalb für ein Absatzplus bei den Weihnachtsbaumverkäufern gesorgt.

Im Kreis Pinneberg ist dazu eine Entzerrung der Kaufphasen zu beobachten. In Lutzhorn etwa berichten Henning Bornholdt und Ingrid Körner-Bornholdt von einer veränderten Kundenverteilung auf ihrem Tannenhof. Das Ehepaar produziert Bio-Tannen. „Die Tendenz ist, dass die Leute mehr in der Woche kommen“, sagt der Inhaber. „Sie kommen nicht so geballt am Wochenende.“ Ingrid Körner-Bornholdt vermutet, dass viele Menschen auch wegen der Corona-Bedingungen großen Trubel vermeiden wollten. Auf dem Hof gelte die 2G-Regel, die man auch strikt kontrolliert habe.

Das Geschäft sei dennoch insgesamt gut gelaufen und habe stark von Kunden aus Hamburg profitiert. „Da wir alle gern Outdoor machen wollen im Moment, ist es natürlich eine Möglichkeit: Ich gehe nicht ins Einkaufszentrum, ich fahre auf den Tannenhof und gehe da in den Wald“, sagt die Unternehmerin. Immer mehr Kunden nutzen zudem die Möglichkeit, mit der ganzen Familie einen Baum direkt in der Schonung auszusuchen und frisch abzusägen.

Die Preise im ganzen Land seien etwa auf Vorjahresniveau geblieben, sagt Geschäftsführer von Baudissin. Für die beste Qualität der beliebten Nordmanntanne müssten zwischen 20 und 27 Euro je Meter ausgegeben werden.

Von einem guten Absatz berichtet Jens-Birger Bosse, der bei den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten für biologische Produktion zuständig ist. Die Landesforsten bieten an diversen Standorten Ökoförstertannen an. Vielen Kunden komme es nicht mehr so sehr auf ein Aussehen des Baumes wie im Bilderbuch an, sondern auf die Bedingungen, unter denen der Baum gewachsen sei. Das Konzept der Öko-Förstertanne werde deshalb durchaus beliebter.