Uetersen. Minister Prien überreicht Auszeichnung. LMG Uetersen ist 48. Europaschule des Landes. Was das bedeutet.
Das Ludwig-Meyn-Gymnasium in Uetersen ist zur 48. Europaschule in Schleswig-Holstein ernannt worden. Damit erreichte die Schule ein bereits länger verfolgtes Ziel, das am Montag nicht nur mit einem Europaprojekttag, sondern auch mit der Verleihung des Qualitätssiegels gefeiert wurde.
Europaschule: LMG-Schüler setzen sich mit Europa auseinander
Die rund 950 Schüler des Gymnasiums in Uetersen setzen sich in möglichst vielen Fächer mehrdimensional mit dem Thema Europa auseinander. Ab der elften Klasse greift der Wahlpflichtkurs „Wir in Europa“ zwei Jahre lang aktuelle politische Fragen auf, wahlweise wird in derselben Jahrgangsstufe auch Italienisch und Spanisch als dritte Fremdsprache angeboten.
Darüber hinaus wird im Sprachprofil in der zwölften Klasse bilingualer Geographieunterricht angeboten. Eine Theater-AG gibt es ebenfalls – auf Französisch. Gleich drei Lehrkräfte sind dazu qualifiziert, das französische Sprachendiplom DELF abzunehmen. Jährlich findet ein Austausch mit den Partnerschulen in Budapest, Genf und Madrid statt.
„Die Vielfalt der Sprachen, die die Schülerinnen und Schüler lernen können, ermöglicht einen Zugang zur Vielfalt der Kulturen – und zwar auch über Europa hinaus. So wächst nicht nur Wissen, sondern auch eine europäische Identität“, sagte Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) bei der Verleihung in Uetersen.
Europaschule: LMG „lebt die europäischen Werte“
Schon im Jahr 1996 wurden die ersten zehn Schulen in Schleswig-Holstein als Europaschule ausgezeichnet. Verliehen wird der Titel an Bildungseinrichtungen, die einen festgelegten Kriterienkatalog erfüllen: Ein Europa-Curriculum, ausgereifte Sprachförderung, speziell im Bezug auf Europakompetenz fortgebildete Lehrer. Obendrein Partnerschulen im Ausland und Öffentlichkeitsarbeit in der Region – all das soll die Schüler oder Auszubildenden dazu befähigen, im internationalen Kontext zu arbeiten und eine europäische Identität entfalten.
Um europabezogene Projekte, Fortbildungen, Auslandsreisen- und Praktika verwirklichen zu können, werden die Europaschulen vom Land gefördert. Außerdem sind die schleswig-holsteinischen Mitglieder in einem Netzwerk zur gegenseitigen Unterstützung organisiert. Nach fünf Jahren entscheidet das Ministerium nach regelmäßiger Evaluation neu über eine Rezertifizierung.
Zum Projekttag sollten die Schüler des Ludwig-Meyn-Gymnasiums selbstgestaltete Buttons mitbringen - auf ihnen steht „Europaschule“ oder „LMG“. Neben diversen europäischen Gerichten – frisch zubereitet von einer Oberstufenklasse – und einem Volkstanzprojekt auf dem Schulhof wurde der Titel in der Aula mit der Bildungsministerin und Uetersens Bürgermeister Dirk Woschei (SPD) gefeiert. „Die Schule lebt die europäische Idee und die europäischen Werte. Das ist in Zeiten, in denen Europa immer wieder verteidigt werden muss, eine ungeheuer wertvolle Leistung. Dafür danke ich der Schule“, sagte Prien.