Elmshorn. Mit Zoll und Ordnungsamt wurde das Elmshorner Bahnhofsumfeld gefilzt. Was in Zukunft geplant ist.
Shisha Bars und Kneipen standen im Mittelpunkt einer Großkontrolle des Hauptzollamtes Itzehoe, der Bundes- und Landespolizei sowie des Ordnungsamtes im Elmshorner Bahnhofsumfeld. Mehr als 50 Einsatzkräfte kontrollierten in der Nacht zum Sonntag zwischen 20 und 2.30 Uhr drei Shisha-Bars und zwei Kneipen. Es ging um Drogen, Waffen, Schwarzarbeit, Jugendschutz und Baurecht.
Elmshorn: Bahnhofsumfeld im Fokus der Behörden
Den Angaben nach wurden mehrere Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz, das Tabaksteuergesetz, das Jugendschutzrecht, das Nichtraucherschutzgesetz und das Baurecht festgestellt. Folge: neun Ordnungswidrigkeitenverfahren. Auch lebensmittelrechtliche Verfehlungen wurden notiert.
Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Itzehoe überprüfte 22 Personen hinsichtlich ihrer Beschäftigungsverhältnisse. Nach Hinweisen von Bürgern suchten Beamte mit acht Diensthunden zudem mehrere Freiflächen im Innenstadtgebiet, um mögliche Drogendepots aufzufinden.
Zeugen hatten zuvor gemeldet, dass sich mutmaßliche Drogendealer immer wieder vom Bahnhofsumfeld in die Freiflächen begeben, um dort deponierte Betäubungsmittel zu holen, zu lagern oder für einen Verkauf zu deponieren. Doch die Drogenspürhunden fanden dort an diesem Wochenende keine Betäubungsmittel.
Elmshorn: Polizei muss Mann am Bahnhof entwaffnen
Indiz für das Grundsatzproblem am Bahnhof sei aber auch der Hinweis eines Zeugen. Bereits im November hatte ein Bürger an der Holstenstraße beobachtet, wie ein augenscheinlicher Dealer ein Marihuana-Depot in einem Papiercontainer eines Hinterhofes angelegt hatte. Vor Eintreffen der Polizei wollten drei Jugendliche die Drogen abholen, flüchteten aber, als sie den Zeugen sahen.
Bei den Kontrollen in der Nacht zum Sonntag fanden die Beamten zwar keine Drogen, aber Einhandmesser. Gegen die zwei Besitzer wurden Strafverfahren nach dem Waffengesetz eingeleitet. Ein 54 Jahre alter Obdachloser weigerte sich an der Berliner Straße zudem, ein Messer aus der Hand zu legen. Da der Einsatz von Pfefferspray bei ihm keine Wirkung zeigte, fixierten ihn die Polizisten mit Hilfe eines Schildes und entwaffneten ihn.
Insgesamt wurden mehr als 50 Personen kontrolliert. Die Polizei kündigte weitere Kontrollen dieser Art – auch mit Suchhunden – an.