Halstenbek. Gewerbe und Wohnen sind geplant. Die exakten Pläne werden den Halstenbekern Mitte Dezember vorgestellt.

Fast 18 Jahre ringen Halstenbek und der Hamburger Investor Greve um die Realisierung eines Großbauprojektes angrenzend an die Wohnmeile. Inzwischen ist das Projekt quasi volljährig – und könnte nun tatsächlich vor der Verwirklichung stehen. Am 15. Dezember laden Gemeinde und Investor alle interessierten Bürger zur frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung ein. Sie startet um 19 Uhr in der Mensa der Grund- und Gemeinschaftsschule, Hartkirchener Chaussee 8a. Es gilt die 2G-Regel.

Sie ist ein weiterer Schritt auf dem Weg bis zum finalen Satzungsbeschluss für den Bebauungsplans 62, der mit der 19. Änderung des Flächennutzungsplans einhergeht. Dies könnte im zweiten Halbjahr 2022 der Fall sein und dann Baurecht schaffen. Vorausgehen muss die öffentliche Auslegung der Pläne, die im Frühjahr nächsten Jahres erfolgen könnte, sowie die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. „Es handelt sich dabei um Prognosen“, sagt Halstenbeks Bürgermeister Claudius von Rüden. Er sei sehr froh, dass es nun zur frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung komme. „Wir sind damit einen Schritt weiter, aber noch lange nicht am Bauen.“ Er hätte sich, so der Bürgermeister weiter, „auch gewünscht, dass es schneller geht, aber das haben wir nicht geschafft“.

In der Info-Veranstaltung werden die Pläne für das 17,89 Hektar große Areal, das nördlich des Eidelstedter Weges zwischen Seemoorweg und Lütten Immels und südlich der Wohnmeile am Immelsweg liegt, vorgestellt. Sie basieren auf einer Einigung zwischen dem Investor und der Gemeinde, die mittlerweile aus dem Juli 2015 stammt. Damals gaben die Politiker zähneknirschend dem Begehren des Investors nach, der auf einem Teil der Gewerbeflächen plötzlich Häuser bauen wollte. Zu Beginn der Planungen sollte dort ein großes Fachmarktzentrum nebst Büroflächen und Seniorenheim entstehen.

Der Kompromiss sieht vor, dass nun 7,5 Hektar für Gewerbe zur Verfügung stehen soll, 2,5 Hektar ist für Wohnbebauung vorgesehen. Entstehen dürfen maximal 90 Wohneinheiten, und zwar ausschließlich als Reihen-, Doppel- und Einzelhäuser. 0,34 Hektar sind für einen Kindergarten reserviert, ein Hektar für öffentliches Grün. Der Rest sind bereits bestehende Gebäude, die Bestandsschutz haben, sowie Verkehrsflächen.

Das Wohngebiet und die Kita werden vom Eidelstedter Weg erschlossen, die Gewerbefläche über den Lückenschluss des Gewerberings zwischen Seemoorweg und Immelsweg. Während der Info-Veranstaltung werden außerdem die vorliegenden Gutachten und Untersuchungsergebnisse präsentiert. Dazu zählen die Baugrundbeurteilung, das Baumgutachten sowie die faunistische Bestandserfassung und Artenschutzuntersuchung. Das Lärmgutachten fehlt – ebenso wie die Verkehrsuntersuchung. Beide müssen zur öffentlichen Auslegung im Frühjahr fertig sein. Dafür Sorge zu tragen hat das Büro DN Stadtplanung, das von Greve und der Gemeinde als federführendes Planungsbüro beauftragt worden ist.

Auch wenn das B-Plan-Verfahren langsam Fahrt aufnimmt, müssen Gemeinde und Investor noch einen Stolperstein aus dem Weg räumen. Nach dem städtebaulichen Vertrag, der 2019 unterzeichnet wurde, muss noch die gemeinsame Vermarktungsgesellschaft gegründet werden, die sich um die Vergabe der Gewerbeflächen kümmern soll. „Wir wollen jetzt parallel zum B-Plan-Verfahren darüber verhandeln“, so von Rüden. Neben dem Vertrag seien auch noch die Vergabekriterien zu erarbeiten.

Das Vertrauen zum Investor sei da, so von Rüden. Er bekräftigt, dass die Gemeinde dringend Flächen zur Gewerbeansiedlung benötige. „Wir haben viel zu wenige Gewerbesteuerzahler.“ Daher sei die Gemeinde auch dabei, an der Lübzer Straße ein weiteres, 7,5 Hektar großes Gewerbegebiet zu entwickeln. Von Rüden: „Wir stehen da am Anfang.“