Quickborn. Insbesondere Norderstedter nutzen den Schleichweg gern. Warum der jetzt unattraktiver geworden ist – und was Radfahrer dazu sagen.
Mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer, längere Wartezeiten für Autofahrer: Die Stadt Quickborn hat jetzt den Beschluss der Politik umgesetzt, den Verkehr über die schmale Brücke über die Autobahn 7 in der Ulzburger Landstraße mit einer Ampel zu regeln. Von jetzt an können die Fahrzeuge nur noch abwechselnd aus jeweils einer Richtung die Brücke passieren.
Auf beiden Seiten der Brücke ist jeweils eine Ampel installiert, die etwa alle vier Minuten von Rot auf Grün umspringt. Damit dürfte diese Strecke, die vor allem von Fahrzeugen aus Richtung Norderstedt, Hasloh und Bönningstedt als schnelle Verbindung zur Autobahnauffahrt Quickborn genutzt wird, künftig weniger attraktiv als Schleichweg sein.
Brücke über die A 7: Fahrbahn ist nur 4,90 Meter schmal
Für die Radfahrer und Fußgänger ist dadurch nun erstmals ein 2,50 Meter breiter Fahrrad- und Fußgängerstreifen eingerichtet worden. Zuvor grenzte es fast an ein kleines Abenteuer, mit dem Rad über die nur 4,90 Meter schmale Brücke zu fahren, während sich dort einander begegnende Fahrzeuge beinahe berührten.
Drei Tage lang war die A7-Brücke für den Verkehr komplett gesperrt, um die neuen Fahrstreifen zu markieren und die Ampeln auf- und einzustellen. Christof Fehrs vom Tiefbauamt beaufsichtigte die Arbeiten, in die die Stadt rund 15.000 Euro investiert hat. Von Norden aus in Richtung A 7 müssen die Fahrzeuge jetzt linksseitig über die Brücke fahren, aus Richtung Süden vom Harksheider Weg aus entsprechend rechtsseitig. Damit treffen Radfahrer aus Quickborn-Heide kommend jetzt rechtsseitig auf den bereits vorhandenen Radweg südlich der Brücke. Davor muss der noch geschaffen werden.
Brücke über die A 7: Anwohner freuen sich über die neue Verkehrsführung
Für die Anwohner sei das eine große Erleichterung, freut sich Bernd Kleinhapel. Der CDU-Politiker und ehemalige Bürgervorsteher Quickborns wohnt hier direkt an der Ulzburger Landstraße und ist auch schon einmal als Fußgänger von einem Fahrzeug auf der Brücke angefahren worden. Für Fußgänger gab es vorher nur einen äußerst schmalen Bordstein, über den sich nur die Mutigsten hinübertrauten. „Meine Frau ist hier nicht mal mehr mit dem Fahrrad rübergefahren“, sagt Kleinhapel.
Er betont, dass er sich an der politischen Beratung zu diesem Thema nicht beteiligt und die Sitzung verlassen habe, weil er sich als Anwohner als befangen ansah.
Gleichwohl halte er die neue Ampelregelung für „eine sinnvolle Sache“, sagt Kleinhapel. Das bestätigt sein Nachbar Ralf Bornhöft. „Das ist eine gravierende Verbesserung zur bisherigen Situation und bedeutet ein Mehr an Sicherheit“, sagt Bornhöft. „Das hätte ich mir gewünscht, als unsere Kinder klein waren.“ Denn die mussten auf dem Weg zur Schule mit dem Fahrrad über die gefährliche schmale Brücke fahren, die nach neuesten Zählungen täglich von 6400 Fahrzeugen überquert wird.
Brücke über die A 7 ist Hauptroute im Radkonzept
Gerade für Radfahrer sei dies nun eine erhebliche Verbesserung, sagt auch SPD-Sprecher Karl-Heinz Marrek. „Im Radverkehrskonzept ist diese Verbindung als eine Hauptroute ausgewiesen, da sie eine optimale Verbindung von Quickborn-Heide nach Quickborn-Süd und weiter Richtung Hasloh anbietet.“
Die bisherigen Lösungen zur Verkehrsberuhigung hatten wenig Entlastung und kaum mehr Sicherheit gebracht. So galt Tempo 30 auf der Brücke. Fahrzeuge, die breiter als zwei Meter sind, durften sie gar nicht passieren. Daran haben sich zwar die meisten Lkw-Fahrer gehalten. Aber Lieferwagen nutzen sie dagegen ständig und sorgten so für Engpässe auf der Brücke.
Brücke über die A 7: Auch Einbahnstraße war im Gespräch
Auch künftig dürften keine breiteren Fahrzeuge die Brücke passieren, sagt Christof Fehrs. Es gelte Tempo 40. Die Grünphase jeder Ampel werde etwa drei Minuten dauern, die Rotphase vier, sodass die letzten Fahrzeuge noch bequem über die Brücke kommen sollten, bevor der Gegenverkehr startet.
Diese Ampelschaltung, die ähnlich wie bei Baustellen funktioniert, werde zudem rund um die Uhr jeden Tag in der Woche eingeschaltet bleiben. „Das geht aus Sicherheitsgründen gar nicht anders“, sagt Fehrs. Damit wird dies eine der wenigen, wenn nicht die einzige Ampel in Quickborn sein, die auch nachts angeschaltet bleibt.
Die CDU hatte vorgeschlagen, die Brücke nur noch aus einer Richtung als Einbahnstraße zu nutzen. SPD und Grüne wollten dagegen lieber die Ampellösung, der sich die CDU anschloss. Die FDP war gegen beide Veränderungen.