Kreis Pinneberg. Bei den Immobilienpreisen ist der Kreis Pinneberg einer der Spitzenreiter im Norden. Was eine Eigentumswohnung im Schnitt kostet.
Die Immobilienpreise ziehen im Kreis Pinneberg wie in ganz Norddeutschland weiter an. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Immobilienportals immowelt, für die die Angebotspreise von Wohnungen (40 bis 120 Quadratmeter) im Angebotszeitraum des ersten Halbjahres 2020 und 2021 in 50 Stadt- und Landkreisen untersucht wurden.
Demnach verteuerten sich in 45 von 50 Regionen die Preise von Eigentumswohnungen binnen eines Jahres. In 32 Kreisen beträgt der Anstieg sogar mindestens zehn Prozent. Der Kreis Pinneberg lag mit neun Prozent nur knapp darunter, allerdings auch, weil das Preisniveau im Hamburger Umland schon hoch ist.
Immobilienpreise: Ein Kreis ist noch teurer als Pinneberg
Im Kreis Pinneberg etwa werden die zweithöchsten Preise im sogenannten Speckgürtel der Metropole verlangt. Durchschnittlich 3370 Euro pro Quadratmeter wollten Verkäufer für ihre Immobilie haben. Nur im Kreis Stormarn (3680 Euro) war es noch teurer. Dagegen konnten Käufer in Segeberg (3210 Euro) und dem Kreis Herzogtum Lauenburg (3140 Euro) noch etwas sparen. Auch in Harburg (3340 Euro) und Stade (3280 Euro) auf niedersächsischer Seite liegen die Preise knapp unter Pinneberger Niveau.
Von Preiskorrekturen in Hamburg ist laut der Erhebung immer noch nichts zu spüren. Die hohe Nachfrage nach Wohneigentum ließ die Kaufpreise um 17 Prozent steigen. Aktuell kosten Eigentumswohnungen in der Metropole 5900 Euro pro Quadratmeter. Vor einem Jahr waren es noch 5060 Euro.
Das sind die Ursachen für die hohen Immobilienpreise
Die große Attraktivität Hamburgs und der anhaltende Zuzug führen zu dieser Entwicklung – insbesondere nördlich der Elbe, wo hochpreisige neue Wohnungen zunehmend auf den Markt drängten. Doch auch im Bestand gebe es eine nach wie vor enorm hohe Nachfrage, sodass viele Käufer ins Umland ausweichen – und dort die Preiskurve merklich nach oben zeigen lassen. Im Kreis Herzogtum Lauenburg sind die Kaufpreise mit einem Plus von 26 Prozent sogar stärker als in Hamburg gestiegen.
Die Corona-Pandemie und der damit verbundene Wunsch nach mehr Platz und Naturnähe sowie die Möglichkeit von Homeoffice rücken den Speckgürtel von Großstädten generell stärker in den Fokus. Das belegt eine Studie des ifo Instituts und immowelt zu den aktuellen Wohnvorlieben. Eine Umfrage unter 18.000 Menschen hatte gezeigt, dass knapp 13 Prozent der Großstädter planen, die Metropolen binnen eines Jahres zu verlassen. Vor allem Menschen im jungen und mittleren Alter sowie Haushalte mit Kindern hegten diese Umzugspläne. Knapp die Hälfte der Menschen dieser Gruppe wurde dabei von der Corona-Pandemie beeinflusst. Vor allem die Möglichkeit des Homeoffice machte die Entscheidung leichter.