Elmshorn. Christel Storm gibt nach 14 Jahren den Vorsitz an Sabine Junge ab. So will der Verein junge Menschen erreichen.

Nach 14 Jahren ist Schluss! Bei der Jahresversammlung in der vergangenen Woche formierte sich der Vorstand des Kunstverein Elmshorn neu, da sich die langjährige erste Vorsitzende Christel Storm nicht zu Wiederwahl gestellt hatte. Zu ihrer Nachfolgerin wählte die Versammlung Sabine Junge. Storm geht nicht im Streit, sondern hat das Feld für ihre Nachfolgerin wohl bestellt. Zwei Jahre hatte Junge die Möglichkeit, sich in die vielfältigen Bereiche des Vereins einzuarbeiten.

Kunstverein Elmshorn will neue Zielgruppen erschließen

Strom bleibt aber dem Kunstverein Elmshorn weiterhin erhalten. Sie wird den Vorstand des Vereins ein weiteres Jahr als stellvertretende Vorsitzende unterstützen.

Mit Junge soll frischer Wind in den Vorstand einziehen. „Wir wollen den Kunstverein zukunftsfähiger machen, ihn verjüngen“ erklärt die 56-Jährige. Erste Schritte sind bereits in Arbeit wie beispielsweise der neue Internetauftritt mit einer überarbeiteten Homepage. Demnächst sollen auch Instagram und Facebook „besser bespielt“ werden, um auch in der Wahrnehmung präsenter zu werden. Es gebe immer noch zu viele Elmshorner, die nicht wissen, dass es hier einen Kunstverein gibt, so Junge.

So gelte es, Publikumsgruppen anzusprechen, die bisher noch nicht den Weg in den Kunstverein gefunden haben. Ihr Ziel ist es aber auch, nicht nur das Durchschnittsalter der Museumsbesucher, sondern auch das der Kunstverein-Mitglieder zu senken und jüngere Altersgruppen in den Verein zu locken.

Kunstverein Elmshorn: Kunst für und von Jüngeren

So sollen „Schulen mit ins Boot geholte werden“. Der Verein könne diesen beispielsweise anbieten, die Räumlichkeiten im Torhaus für eigene Ausstellungen zu nutzen. Ein junges Publikum könne auch durch „jüngere Kunstrichtungen“ angelockt werden. Graffiti-Ausstellungen oder Videoinstallationen gab es in den Räumen bisher nicht, das müsse sich ändern. „Da brauchen wir jüngeren Input.“

Ein weiteres Stadtbein für eine Zukunft des Vereins ist die Digitalisierung, die weiter vorangetrieben werden müssen wie beispielsweise die digitale Aufbereitung der Ausstellungen, um so einen Besuch auch außerhalb der Öffnungszeiten ermöglichen. „Dazu brauchen aber wir viel junge Manpower, die keine Angst vor der Technik hat“, sagt Junge und hofft, Nachwuchskräfte in Institutionen wie der Nordakademie zu finden.

1977 wurde der Kunstverein von kunstinteressierten Bürgern mit dem Ziel gegründet, eine dauerhafte, lebhafte Kunstpräsentation zu schaffen. Viele Ausstellungen wurden in Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum Schloss Gottorf realisiert. Darüber hinaus stellten in Elmshorn bekannte Künstler der Gegenwart aus, um nur einige zu nennen: Klaus Fußmann, Horst Janssen und Friedel Anderson.