Haseldorf. Unesco ernennt die Bildungsstätte zu einem außerschulischen Lernort. Bundesweit gibt es nur 25 Preisträger.
Haseldorf ist eines der ältesten Dörfer Schleswig-Holsteins – und ganz groß, wenn es um Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Bildung geht. Denn das Haseldorfer Elbmarschenhaus wurde jetzt von der Unesco als außerschulischer Lernort ausgezeichnet, weil dort Bildung für eine nachhaltige Entwicklung erfolgt und sie die globalen Nachhaltigkeitsziele verwirklichen hilft.
Elbmarschenhaus verein Naturschutz, Tourismus und Landnutzung
„Wir freuen uns riesig“, sagt Edelgard Heim, die Leiterin des Hauses. Die Integrierte Station Unterelbe (ISU), wie das Elbmarschenhaus offiziell heißt, wurde 2006 eröffnet. Der Geist des Hauses besteht in der Zusammenarbeit von Naturschutz, Tourismus und Landnutzung.
Im Haus vertreten sind das Land Schleswig-Holstein, der Nabu Schleswig-Holstein, Tourismus-Vereine sowie die örtliche Jägerschaft. „Das ganze Haus hat den Preis erhalten. Ganz im Sinne einer Integrierten Station haben wir alles zusammengeworfen, was wir machen“, erklärt Heim. „Jede Organisation auf ihre eigene Art und das hat dann die Unesco überzeugt.“ Und sie ergänzt, dass Umweltbildung, naturnahe und nachhaltige Nutzungsformen sowie auch das eigene Handeln umweltfreundlicher zu gestalten, allen Partnern im Haus am Herzen liegt.
Unesco-Jury lobt Einsatz für Globale Nachhaltigkeitsziele
Das Elbmarschenhaus überzeugte die Jury durch einen beispielhaften Bildungsansatz und einen besonderen Einsatz für die Globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen, betont auch Dorit Kuhnt, die Staatssekretärin im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein.
Themen wie die Stärkung der Biodiversität oder Klimaschutzgesetze „müssen von der Politik, von den Zielen hinuntergebrochen werden in die Fläche. Und wenn dann in einer Integrierten Station alle gut zusammenarbeiten, sich Ziele setzen, Projekte ansteuern, dann ist das was ganz Wertvolles“, so die Staatssekretärin in ihrer Laudatio.
Arbeit für die Umsetzung der Agenda 2030 der Unesco
Der Preis honoriert das vielfältige Engagement der Initiativen, die sich die vergangenen Jahre gemeinsam für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele eingesetzt haben. Und auch in Zukunft wird sich das Haus für die Umsetzung der Agenda 2030 der Unesco engagieren. „Ich wünsche mir, dass wir uns weiterentwickeln. Wir werden uns nicht auf diesem Preis ausruhen“, verspricht Heim. Es werde weiterhin vielfältige Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geben, denn das wichtigste Ziel sei es, „für die künftigen Generationen die Lebensgrundlagen zu erhalten.“
2020 riefen die Vereinten Nationen die „Dekade des Handelns“ aus, um die globalen Nachhaltigkeitsziele bis 2030 zu erreichen. Die Unesco startete ihr Programm „BNE 2030“ im Anschluss an das Unesco-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (2015-2019). Im neuen Programm zeichnet das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche Unesco-Kommission Initiativen aus, die die Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele fördern und Menschen befähigen, Veränderungen zu bewirken.
Nationale Auszeichnung Ende September erstmals vergeben
Am 24. September wurde erstmalig die nationale Auszeichnung vergeben. Andrea Ruyter-Petznek, Leiterin des Referats Bildung in Regionen, Bildung für nachhaltige Entwicklung im Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie der Generalsekretär der Deutschen Unesco-Kommission, Roman Luckscheiter, zeichneten bundesweit 25 Akteure für ihr herausragendes Engagement aus.
Träger des Elbmarschenhauses ist der ISU-Zweckverband, in dem die Städte und Gemeinden Uetersen, Appen, Groß Nordende, Heidgraben, Heist, Holm, Neuendeich, Haselau, Haseldorf, Hetlingen, Klein Nordende, Seestermühe, Tornesch, Wedel Marketing als Vertretung von Wedel, der Abwasserzweckverband, der Kreis Pinneberg und das Land Schleswig-Holstein Mitglieder sind.