Elmshorn. Autoteile-Zulieferer will Produktion in Elmshorn schließen. Gewerkschaft ruft zum Streik auf. Die Details.
Die IG Metall Unterelbe hat die Beschäftigten beim Autozulieferer Autoliv in Elmshorn für Mittwoch erneut zum Warnstreik aufgerufen. Betriebsrat und IG Metall verhandeln mit dem Management über den Abbau weiterer Arbeitsplätze. Es war nicht gelungen, die vom Konzern für 2023 angekündigte Schließung der Produktion am Standort zu verhindern. Für die übrigen Arbeitsplätze im Angestelltenbereich – davon mehr als 300 im Engineering – fordert der Betriebsrat nun Beschäftigungssicherung.
Gewerkschaft fordert höhere Abfindungen
Erst nachdem die Gewerkschaft in die Auseinandersetzung eingriff und am 3. September ganztägig für einen Sozialvertrag gestreikt wurde, legte das Management erstmalig Zahlen bis Ende 2024 vor. Nach Ansicht der Arbeitnehmerseite sind diese aber unzureichend. „Wir verstehen unter einer Jobgarantie die verbindliche Zusage für den Erhalt aller verbleibenden Arbeitsplätze. Das Management bleibt mit seinem Vorschlag weit darunter. Dies ist inakzeptabel“, sagt Betriebsrat Klaus Brüggemann.
Die IG Metall, die mit ihrer Tarifforderung zur Abfindungshöhe und Qualifikationsdauer ihrerseits Druck auf Autoliv ausübt, will diesen durch einen erneuten Streik erhöhen. Kai Trulsson, Geschäftsführer der IG Metall Unterelbe: „Wir fordern bessere Konditionen bei Abfindungen und Qualifikation, da die Betroffenen nicht freiwillig ihren Arbeitsplatz aufgeben.“ Autoliv müsse sich zudem klar zum Standort Elmshorn bekennen. Betriebsrat und Management gehen heute in eine weitere Verhandlungsrunde, begleitet wird sie von der Protestkundgebung vor Ort.