Barmstedt. Barmstedter Flüchtlingshilfe lädt für Freitag, 20. August, zu einem Vortrag an der Wassermühle ein. Wer zu Gast ist.
Die Barmstedter Flüchtlingshilfe lädt für den heutigen Freitag (20. August) zu einem Vortrag über die Mittelmeerflüchtlinge ein. „Noch immer ertrinken Menschen im Mittelmeer. Es sind Tragödien, die sich da abspielen. Die Mittelmeerroute gilt als die tödlichste Fluchtroute überhaupt“, sagt Thomas Kahlert, Vorsitzender der Flüchtlingshilfe Barmstedt.
Christian Nebel und Clara Brauer aus Hamburg werden zu Gast sein, sie haben im vorigen Jahr als Schlauchbootfahrer die Seenotrettungsmission für Sea-Eye auf der Alan Kurdi begleitet. Dieses Schiff fährt unter deutscher Flagge und ist nach einem syrischen Flüchtlingskind benannt, das im Mittelmeer ertrunken ist.
„Uns geht es dabei vor allem darum, was wir von diesem Leid sehen wollen und was wir sehen können und was wir nicht sehen wollen und können“, beschreibt Kahlert die Intention der Veranstaltung. Mehr als 20.000 Menschen seien seit 2014 bei ihrem Fluchtversuch über das Mittelmeer ertrunken oder gelten als vermisst. „Es sind kleine, oft völlig überfüllte Boote, mit denen sie versuchen, nach Europa zu gelangen“, sagt Kahlert. „Geraten sie in Seenot, haben sie kaum eine Chance zu überleben. Dennoch ist die Verzweiflung oft so groß, dass die Menschen dieses Risiko eingehen. Es ist oft die letzte oder einzige Möglichkeit für sie, Folter, Vergewaltigung, Krieg oder Verfolgung zu entgehen.“
Die Schiffe der Seenotrettungsorganisationen hätten es sich zur Aufgabe gemacht, im Mittelmeer Flüchtlinge aus der Lebensgefahr zu retten, so Kahlert. „Das geschieht oft unter Einsatz ihres eigenen Lebens. Wir verfolgen die Berichte in den Medien, es scheint für uns weit weg zu sein, und doch hoffen jeden Tag Menschen, in Europa ankommen zu können.“
Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr in der Töpferei Mohr bei der Wassermühle, Rantzau 18, in Barmstedt. Der Eintritt ist frei.