Elmshorn. Der bekannte Liedermacher und viele weitere Künstler treten in Elmshorn auf. Wer ein Ticket will, muss sich ranhalten.

„Die Corona-Krise war ein ziemlicher Hammer und hat die Künstler sehr hart getroffen“, sagt Helmut Hamke aus Klein Nordende. „Schon deshalb versuchen wir alles, dass das Festival op Platt wieder stattfinden kann.“ Die plattdeutsche Veranstaltung, die 2017 ins Leben gerufen worden war, musste im vergangenen Jahr ausfallen.

Festival op Platt – Maximal 400 Tickets

Doch für dieses Jahr sind die Veranstalter Helmut Hamke und sein Sohn Jan-Mirko Hamke optimistisch und gehen davon aus, dass die Veranstaltung am 22. August von 18 Uhr an auf dem 2016 eingeweihten Pott-Carstens-Platz am Nordufer der Krückau unter Auflagen stattfinden wird.

Sie machen das Festival op Platt auf dem Pott-Carstens-Platz in Elmshorn möglich: Sören Schuhknecht (Stadtwerke Elmshorn, v. l.), Veranstalter Jan-Mirko und Helmut Hamke, Stefan Witt (Initiative Elmshorn), Peter Jepsen (Stadt), Thies Früchtnicht (VR Bank) und Bürgermeister Volker Hatje.
Sie machen das Festival op Platt auf dem Pott-Carstens-Platz in Elmshorn möglich: Sören Schuhknecht (Stadtwerke Elmshorn, v. l.), Veranstalter Jan-Mirko und Helmut Hamke, Stefan Witt (Initiative Elmshorn), Peter Jepsen (Stadt), Thies Früchtnicht (VR Bank) und Bürgermeister Volker Hatje. © Anne Dewitz | Anne Dewitz

Es werden maximal 400 Eintrittskarten verkauft. Die Hälfte der Karten ist bereits weg. „Wir werden die Stühle im Schachbrettmuster aufstellen“, sagt Helmut Hamke, der sich über Hygienevorschriften und Corona-Regeln zuvor auch mit dem Stadttheater-Chef Peter Thomsen ausgetauscht hatte.

Finanzielle Hilfe kommt auch vom Bund: Die Bundesregierung hat über einen Kulturhilfsfond Unterstützung in Aussicht gestellt. „So soll der Betrag ausgeglichen werden, der durch die begrenzt zugelassene Zuschauerzahl entsteht“, sagt Hamke. So waren in den Vorjahren etwa 500 Tickets verkauft worden. Platz hätten mehr Leute. Hamke träumt davon, irgendwann 800 Menschen zum Festival op Platt zu locken.

Sponsoren unterstützen das Festival op Platt

Da sich die Veranstaltung nicht allein aus den Ticketverkäufen finanzieren lässt, sind die Stadtwerke Elmshorn, die Initiative Elmshorn, die VR Bank in Holstein sowie die Plattdüütsch Stiftung Sleswig-Holsteen als Unterstützer mit an Bord. Die NDR 1 Welle Nord wird erstmals als Medienpartner auftreten.

Moderiert wird der Abend von dem Musiker und Autor Gerrit Hoss. Der Musiker, Autor und Moderator lebt in Hamburg und ist Mitglied der Band Godewind. Er ist auch beim NDR als Autor der Sendereihe „Hör mol’n beten to“ und als Moderator tätig.

„Wir wollen das Plattdeutsche aus der verstaubten Ecke holen“, sagt Hamke. Platt sei mehr als Schenkelklopfer und Schunkeln. Die Top-Acts, die auf der Bühne vor Industriekulisse und Käpten-Jürs-Brücke auftreten, beweisen das. Bekanntester Künstler ist der Liedermacher Rolf Zuckowski.

Im Programm: Hafennacht und Jochen Wiegandt

Vor dem Hintergrund langjähriger Verbundenheit mit den Veranstaltern Helmut und Jan-Mirko Hamke aus vergangenen Speelwark-Zeiten hat der Bundesverdienstkreuz-Träger sein Kommen zugesagt und wird unter anderem Lieder vortragen, die er für die Finkwarder Speeldeel geschrieben hat. So wird er auch „Snack mol wedder Platt“ singen.

Dabei ist auch die Gruppe Hafennacht. Mit Akkordeon, Gitarre und Gesang interpretiert das Trio den maritimen Chanson neu. Fünf Alben haben sie herausgebracht, alle in Eigenregie. Geboten wird Musik mit nordisch-poetischem Flair und Entertainment, niemals ohne die so wichtige Selbstironie. Beim Festival op Platt werden sie auch einige Lieder gemeinsam mit Rolf Zuckowski vortragen, mit dem sie schon in verschiedensten Konzerten und Projekten gearbeitet haben.

Sänger Jochen Wiegandt ist ebenfalls dabei.
Sänger Jochen Wiegandt ist ebenfalls dabei. © Helmut Hamke /promo | Helmut Hamke/promo

Jochen Wiegandt ist Musiker, Autor und Herausgeber. Seine Leidenschaft gilt dem Sammeln von Liedern und ihren Geschichten, die er in „Liederatur“ fasst und in unnachahmlicher Weise live auf seinen Konzerten vorträgt. Spätestens seit er im November 2015 bei der Trauerfeier für Helmut Schmidt mit dem plattdeutschen Lied „Mien Jehann“ für Gänsehaut sorgte, ist der Musiker auch einem überregionalen Publikum bekannt.

Auf der Bühne stehen auch Norma und Die Deichgranaten

Mit dabei ist auch Norma. Auf der Insel Föhr geboren und aufgewachsen, zog es sie früh in die Musikmetropole Hamburg. Authentisch und sehr persönlich singt sie Lieder aus ihrem Leben und von ihrer Heimat. „Mir ist es wichtig, meine eigenen Lieder zu schreiben und in der Sprache zu singen, mit der ich aufgewachsen bin.“

Annie Heger und Insina Lüschen machen als Deichgranaten Stimmung.
Annie Heger und Insina Lüschen machen als Deichgranaten Stimmung. © Helmut Hamke/promo | Helmut Hamke/promo

Annie Heger und Insina Lüschen, zwei Cousinen aus Ostfriesland, treten unter dem Künstlernamen Die Deichgranaten auf. Ihre gemeinsame Kindheit, gemeinsame Lieder, Traditionen und ihre Haltung zu den wesentlichen Dingen im Leben führten die beiden zusammen auf die Bühne.

Elmshorner Speeldeel runden Programm ab

Als Lokalmatadore sind die Gruppe Krakeel und die Jungen Platten von der Elmshorner Speeldeel dabei. Krakeel aus Elmshorn sind fünf Musiker, die Spaß daran haben, Stücke aus Rock und Pop mit plattdeutschen Texten zu präsentieren. Es wurde tief in der alten Plattenkiste gewühlt und heraus kamen Stücke von den Beatles, den Stones, den Kings, Donovan, Joe Cocker und anderen bekannten Musikern.

Die Jungen Platten gehören zur Elmshorner Speeldeel. Die Jugendgruppe trifft sich unter der Leitung von Gerd Richert und Elsbeth Kruse regelmäßig zum Erhalt und Erlernen der plattdeutschen Sprache. Sie treten unter anderem in Altenheimen, bei platt-deutschen Krinks, auf Hochzeiten und Weihnachtsfeiern auf.