Bönningstedt. 160 Retter waren im Einsatz, acht Menschen verletzt. Eine Person rief am Fenster um Hilfe. Im Gebäude befindet sich ein Rewe-Markt.

Am Dienstagmorgen ist der Dachstuhl eines Wohn- und Geschäftshauses an der Straße Am Markt in Bönningstedt (Kreis Pinneberg) in Brand geraten. Das Gebäude wurde durch das Großfeuer total zerstört.

Geschäftshaus von Feuer weitgehend zerstört

Das Baugerüst steht noch, als sei nichts geschehen. Am Bauzaun wenige Meter weiter verkündet ein Banner Großes: „Wir bauen um und vergrößern unsere Verkaufsfläche.“ Von einer Neueröffnung im August ist die Rede. Derlei Pläne haben sich am Dienstagmorgen in Rauch aufgelöst.

Vom Gebäude, das in Bönningstedt an der Straße Am Markt hinter Gerüst und Bauzaun steht, ist nicht mehr als eine Ruine übrig geblieben, ein Großfeuer hat es weitgehend zerstört. Statt der hellroten Dachschindeln sind nur noch verkohlte Holzbalken zu sehen, der Supermarkt im Erdgeschoss, der bald wiedereröffnet werden sollte, ist komplett ausgebrannt. Großalarm im Bönningstedter Ortskern.

Acht Personen bei Brand leicht verletzt

Insgesamt werden bei dem Brand acht Personen leicht verletzt, darunter zwei Feuerwehrleute. Vier der betroffenen Personen werden zur weiteren Abklärung in Krankenhäuser eingeliefert. Zu Spitzenzeiten sind mehr als 160 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Deutschem Roten Kreuz, Technischem Hilfswerk und Polizei im Einsatz.

Es ist 9.24 Uhr, als das Feuer gemeldet wird. Als die ersten Retter eintreffen, brennt der Dachstuhl über dem Supermarkt bereits in voller Ausdehnung. Die Rettungsleitstelle in Elmshorn erhöht die Alarmstufe in schneller Folge mehrfach, bis schließlich vier Wehren am Ort des Geschehens sind, außer der Bönningstedter auch die aus Ellerbek, Hasloh und Quickborn, außerdem noch viele Helfer aus anderen Städten.

Als überörtliche Komponenten sind die Technische Einsatzleitung inklusive der Drohnengruppe sowie der Löschzug Gefahrgut alarmiert worden. Der Schlauchwagen des Kreisfeuerwehrverbandes Pinneberg bringt weitere Atemluftflaschen an die Einsatzstelle.

An einem Fenster ruft eine Person um Hilfe

„Wir wurden alarmiert mit dem Stichwort Menschenleben in Gefahr mit drei bis fünf Verletzten“, berichtet Niklas Winks von der Feuerwehr Wedel.

An einem Fenster ruft eine Person um Hilfe. Feuerwehrleute holen sie umgehend aus dem Haus. Dort haben auch mehrere Ärzte Praxen gemietet, sind außerdem 16 Personen gemeldet.

Rettungskräfte im Einsatz in Bönningstedt: Sechs Menschen wurden bei dem Brand verletzt, darunter zwei Feuerwehrleute.
Rettungskräfte im Einsatz in Bönningstedt: Sechs Menschen wurden bei dem Brand verletzt, darunter zwei Feuerwehrleute. © Katja Engler

Dann beginnt der Löschangriff über mehrere handgeführte Strahlrohre und Wasserwerfer. Von zwei Drehleitern aus bekämpfen die Brandschützer die Flammen auch von oben. Die Polizei hat längst den gesamten Bönningstedter Ortskern für Autofahrer abgeriegelt. Viele Schaulustige aus der Nachbarschaft haben sich auf den Gehwegen versammelt und beobachten die Retter bei ihrer Arbeit.

Hängt der Brand mit Handwerkarbeiten zusammen?

Als von außen keine Flammen mehr zu sehen sind, betreten Feuerwehrleute das Gebäude, um drinnen nach letzten Glutnestern zu suchen und sie zu löschen. Um 11.30 Uhr melden sie „Feuer aus“. Die Nachlöscharbeiten ziehen sich unterdessen weit in den Dienstag hinein.

„Es fanden Handwerksarbeiten im Gebäude statt“, sagt Dennis Renk, Sprecher des Kreisfeuerwehrverbands, später. „Inwieweit der Ausbruch des Feuers damit zusammenhängen könnte, können wir aber nicht sagen.“

Das zu klären wird nun die Aufgabe der Brandermittler der Kriminalpolizei Pinneberg sein. Sie haben die Ruine am Dienstagmittag weiträumig abgesperrt. In einer Mitteilung der Polizei heißt es dazu: „Die Kriminalpolizei Pinneberg hat den Brandort beschlagnahmt die Ermittlungen aufgenommen. Diese dauern hinsichtlich der Brandursache und der Sachschadenshöhe noch an.“ Darüber hinaus lässt die Polizei prüfen, ob das Gebäude noch standsicher ist und betreten werden kann, oder ob akute Einsturzgefahr herrscht.