Quickborn. Im Juni soll die Zweigstelle in Quickborn eröffnet werden. Sie ist deutlich kleiner und hat nur stundenweise geöffnet. Das sind die Details.

Der Kreis Pinneberg erhält jetzt seinen zweiten Recyclinghof. Dieser wird zwar nicht so groß sein wie der Stammplatz auf dem Gelände der Gesellschaft für Abfallbehandlung (GAB) in Tornesch-Ahrenlohe. Aber von Juni an können die Bürger auch in Quickborn ihre Wertstoffe entsorgen. Am Ende der Straße Güttloh an der Kieler Straße (B4) wird der neue Hof am südlichen Ortsrand der Stadt errichtet.

Diese zusätzliche Annahmestelle für Wertstoffe war aus Sicht der GAB dringend notwendig geworden. Denn mit mehr als 25.000 Tonnen privater Abfälle aus Grünzeug, Holz, Bauschutt, Metall, Papier, Sperrmüll oder Schadstoffen, die rund 140.000 Bürger des Kreises dort pro Jahr entsorgt haben, war der Recyclinghof am Hasenkamp 15 an der Alten Bundesstraße in Tornesch an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen.

Das sind im Durchschnitt 450 Kunden am Tag. In Spitzenzeiten drängeln sich fast 1000 Menschen, um den Recyclinghof zu erreichen. „Weiteres Wachstum ist hier nicht mehr möglich“, sagte GAB-Chef Jens Ohde bereits vor drei Jahren. Dafür fehlten auch die behördlichen Genehmigungen an dem dortigen Standort. Darum warb er öffentlich dafür, zwei zusätzliche Recyclinghöfe im Kreis anzulegen, um die Menge der Abfälle zu dezentralisieren.

Zu diesen Abfällen gehören Altpapier, Pappe, Altglas, Holz, Elektroschrott, Sperrmüll und Grünabfälle. Altkleider dagegen nicht. „Wertstoffe und Sperrmüll können dort kostenlos abgegeben werden“, sagt GAB-Sprecherin Kristina Engels. Für Gartenabfälle werde wie in Tornesch eine Gebühr erhoben. Diese beträgt zwischen einem und neun Euro bei einem Mengenvolumen bis zu 900 Liter für Grünzeug ohne Erdanhaftungen, Wurzelwerk oder Stubben sowie drei bis 27 Euro für bis zu 900 Liter mit Erde oder Wurzeln.

Für dritten Standort in Wedel fehlt noch die Zustimmung

Der neue Recyclinghof entsteht an der Stelle, wo zuvor einige Container für Altglas, Papier und Pappe standen. Diese wurden während der Bauzeit bis Ende Mai umgestellt und stehen nur eingeschränkt zur Verfügung, so die GAB-Projektleiterin Yasmin Eger. „Als Ersatz werden einige Altpapier- und Glascontainer neben der Baustelle platziert. Nach Fertigstellung der Baumaßnahmen werden die Wertstoffcontainer aber wie gewohnt aufgestellt sein.“

Offenbar wird der Standort dringend benötigt. Die benachbarten Behälter laufen bereits über.
Offenbar wird der Standort dringend benötigt. Die benachbarten Behälter laufen bereits über. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Momentan laufen die wenigen Container an dieser Stelle über. Damit das bei dem neuen Recyclinghof in Quickborn nicht mehr passieren kann, werden dort zwei Mitarbeiter der GAB beschäftigt und die Container auch eingezäunt sein. Für die Mitarbeiter werden Büro- und Toilettencontainer aufgestellt.

Zurzeit sind gleich mehrere Baufirmen mit der Herrichtung des Grundstückes beschäftigt. Bagger und Planierraupen heben den Boden aus und ebnen ihn ein. Auch die Spezialisten eines Vermessungsbüros sind im Einsatz, um die Grundstücksgrenzen korrekt einzuhalten. Alle beteiligten Firmen sind aus dem Kreis Pinneberg. Während in Quickborn gebaut wird, bedarf es für den weiteren geplanten Standort in Wedel noch der Zustimmung der politischen Gremien.

In Quickborn gab die Politik für die Schaffung eines neuen Wertstoffhofes bereits Ende 2019 grünes Licht. Die Stadt stellt die Fläche an der Güttloh der GAB kostenfrei zur Verfügung und sorgt für die Stromversorgung. Die GAB übernimmt den laufenden Betrieb und investiert in die Befestigung, Einfriedung und Beschilderung für den Recyclinghof. Auch der Bau eines Wendehammers ist vorgesehen. Insgesamt investiert das Unternehmen rund 750.000 Euro.

Der Anlieferverkehr soll über die Straße Güttloh auch wieder zur Kieler Straße zurückfließen. Die ursprüngliche Idee, den abfließenden Verkehr über die Renzeler Straße zur Kieler Straße zu führen, ist aufgrund von Anwohnerbeschwerden wieder fallengelassen worden. Die GAB rechnet mit bis zu 3000 Tonnen Wertstoffen, die hier im Jahr entsorgt werden. Das würden bis zu 35 Fahrzeuge am Tag sein, die hier Wertstoffe abliefern.

Neuer Recyclinghof öffnet nur montags bis freitags

Die Container können bis zu 36 Kubikmeter Grünabfälle, Elektroschrott, Sperrmüll, Glas und Papier schlucken und sollen je nach Füllstand täglich an- und abgefahren werden, so die GAB. Die Sammelbehälter für Altpapier- und Pappe würden zudem mit einer Presstechnik ausgestattet, damit viel hineinpasse und die Bürger möglichst wenig daneben würfen.

Die genauen Öffnungszeiten des neuen Recyclinghofes stehen noch nicht fest, so GAB-Sprecherin Engels. Diese würden noch rechtzeitig bis zur Eröffnung im Juni mitgeteilt. „Der Wertstoffhof in Quickborn wird aber Montag bis Freitag vier Stunden am Tag geöffnet haben: zwei bis drei Tage vormittags und zwei bis drei Tage nachmittags.“ Die Quickborner Politik hatte sich auch eine Öffnung am Sonnabend gewünscht. Die wird es nach Angaben der GAB aber wohl vorerst nicht geben.