Steigt Inzidenz im Kreis Pinneberg auch infolge der neuen, kostenlosen Antigen-Schnelltestungen? Das wird leider nicht erfasst.
Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen schnellt wieder in die Höhe. Und die Pandemietreiber der Stunde – es scheinen jetzt die Kinder in Schulen und Kitas zu sein. Kurz nach der flächendeckenden Einführung der kostenlosen Antigen-Schnelltests mag diese Entwicklung nicht überraschen, mancher – Pinnebergs Landrätin Elfi Heesch gehört dazu – hat sie vorhergesagt.
Insofern drängt sich jetzt eine Frage geradezu auf: Wie viele Ansteckungen werden dieser Tage nur deshalb entdeckt, weil einem aussagekräftigen PCR-Test ein freiwilliger, positiv ausgefallener Antigen-Schnelltest vorangegangen ist? Es ist eine wirklich sehr simple Frage. Dass es darauf keine Antwort gibt – weder im Kreis Pinneberg noch anderenorts –, überrascht umso mehr.
Mit der ohne Symptome getestet – das macht einen Unterschied
Denn ob ein Neuinfizierter schlussendlich positiv getestet wurde, nachdem er oder sie Symptome gezeigt oder Kontakt zu einem anderen Infizierten gehabt hatte, oder nachdem ein freiwillig durchgeführter Antigen-Schnelltest durchgeführt worden war, macht für die Bewertung der pandemischen Lage einen riesengroßen Unterschied. Wie ansteckend ist die britsche Variante des Virus’, wie stark wird sie auch von Kindern übertragen? Wie hoch ist die Dunkelziffer der bislang unentdeckten Fälle in der Gesellschaft wirklich? Und: Wie wirkungsvoll ist die neue Schnelltest-Strategie, in die so große Hoffnungen gesetzt werden?
Antworten? Fehlanzeige! Die Chance, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen, wird hier vertan. Dabei wäre es so einfach. Ein einziger Vermerk auf der Infektionsmeldung: vorheriger Antigen-Test – ja oder nein?
Nun aber bleiben wieder nur nackte Zahlen. Zahlen, die Angst einflößen.