Kreis Pinneberg. Impfungen sollen verzehnfacht werden. Corona-Ausbruch in Wedeler Praxis zieht kaum Neuinfektionen nach sich.

Das Infektionsgeschehen mit dem Coronavirus im Kreis Pinneberg scheint sich beruhigt zu haben. Am Montag meldete das Gesundheitsamt lediglich sieben Neuinfektionen mit dem grassierenden Erreger Sars-Cov-2. Das sind zwar vier Fälle mehr als am Montag der Vorwoche, aber ein vergleichsweise niedriges Niveau.

Das zeigt sich auch an der nahezu unverändert gebliebenen Inzidenz. Aktuell liegt der Wert bei 46,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Am Montag gab es mit vier neuen Fällen die meisten Infektionen in Elmshorn.

Kreis Pinneberg: 412 aktive Corona-Fälle

Weiter teilt die Kreisverwaltung aber mit, dass erneut vier Menschen an oder mit Corona gestorben sind – eine Person Zuhause, drei in Pflegeeinrichtungen. Zudem mussten drei Covid-19-Patienten in ein Klinikum, seit Pandemiebeginn waren es 743.

Insgesamt gab es in der vergangenen Woche kreisweit 148 Neuinfektionen, als aktiv gelten derzeit 412 Fälle. Seit März 2020 haben sich 7351 Kreisbewohner mit Corona infiziert, 292 von ihnen sind gestorben.

Ausbruch in Wedeler Physiotherapiepraxis – kaum Folgeinfektionen

Leichte Entwarnung konnte das Gesundheitsamt unterdessen nach dem Corona-Ausbruch in einer Wedeler Physiotherapiepraxis geben. Dort waren vor knapp einer Woche elf positive Fällen unter Mitarbeitern und Patienten entdeckt worden. In der Folge mussten 400 Personen in Quarantäne.

Den Angaben der Kreisverwaltung zufolge wurden nun aber nur zwei weitere Patienten und sieben Personen, die Kontakt zu Infizierten aus der Praxis hatten, als weitere bestätigte Fälle gemeldet. Insgesamt sind bei dem Ausbruch demnach 20 Personen positiv auf Covid-19 getestet worden.

Zwei Schulklassen vorsorglich in Quarantäne

Dennoch mussten vorsorglich Schüler aus zwei Klassen an zwei unterschiedlichen Schulen als Kontaktpersonen ebenfalls in Quarantäne. Bei den Mitarbeitern der Praxis wurden bislang keine weiteren Fälle gemeldet. Für die letzten Patienten der Praxis, die als Kontaktpersonen in Quarantänen mussten, endet die Quarantänezeit in dieser Woche am 26. Februar.

Von heute an, 8 Uhr, sind zudem wieder Terminbuchungen im Internet für Corona-Schutzimpfungen möglich. Nach Angaben der Landesregierung sollen landesweit insgesamt 148.000 Termine für Erstimpfungen zur Verfügung stehen.

Pinneberg will Impfungen verzehnfachen

Damit einher geht auch im Kreis Pinneberg eine deutliche Ausweitung der Impfkapazitäten im Impfzentrum Prisdorf. Zudem soll das zweite Impfzentrum des Kreises an der Elmshorner Otto-Hahn-Straße am 1. März seinen Betrieb aufnehmen.

Momentan werden in Prisorf nach Angaben des Kreises vormittags 120 Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca vorgenommen, nachmittags wird das Serum von Pfizer gespritzt. Da der Astrazeneca-Impfstoff vorzugsweise für unter 65-Jährige zugelassen ist, werden aber nicht alle Termine am Vormittag wahrgenommen. „Weggeschmissen wird aber nichts“, sagt Marc Dupas, ärztlicher Leiter der Impfzentren im Kreis und niedergelassener Allgemeinmediziner in Uetersen. Stattdessen wird das Serum gekühlt und „kurzfristig berechtigten Personen angeboten“, sagt Kreissprecherin Silke Linne.

Auch Zahnärzte werden schon geimpft

Das seien etwa Mitarbeiter von ambulanten Pflegediensten, des Rettungsdienstes, medizinisches Personal, aber auch Zahnärzte oder Physiotherapeuten, die nach den Vorgaben in der Kategorie I zu impfen sind. Zuletzt wurden für die Impfungen mit dem Astrazeneca-Stoff die Termine noch direkt vom Impfzentrum vergeben. Auch das werde nun wieder über www.impfen-sh.de möglich.

Mit der neuen Offensive des Landes und der Öffnung des zweiten Impfzentrums im Kreis rechnet Marc Dupas mit einer Verzehnfachung der Kapazitäten in relativ kurzer Zeit. Mit den Impfungen der Personen aus Kategorie 2 könne wohl schon im März begonnenen werden.

Mit Ausnahme der Gruppe der über 80-Jährigen, die sich weiter nach Erhalt eines Einladungsschreibens telefonisch anmelden können, erhalten online nun wieder alle Berechtigten der Prioritätengruppe 1 die Möglichkeit zur Terminbuchung. Die Erstimpfungstermine werden vom 24. Februar bis 28. März angeboten.

Vom 1. März an werden landesweit 28 Impfzentren geöffnet haben, ab dem 15. März werden überall beide Impfstoffe zur Verfügung stehen. Die Impfungen in den Altenheimen seien so gut wie abgeschlossen, landesweit wurden bereits 200.719 Impfdosen verabreicht.