Kreis Pinneberg. Was mit einem Routineabstrich bei einem symptomlosen Patienten begann, weitete sich aus. Mitarbeiter und Patienten betroffen.

Auf einer Station des Regio Klinikums Pinneberg hat es einen Corona-Ausbruch gegeben: Nach einem Routineabstrich bei einem symptomlosen Patienten wurde eine Infektion nachgewiesen. In der Folge wurden nicht nur 17 Mitarbeiter in Quarantäne geschickt, weitere Tests ergaben auch bei sechs weiteren Patienten und sieben Mitarbeitern Covid-19-Erkrankungen.

Wie das Gesundheitsamt des Kreises mitteilte, sind damit 14 Infektionen bei Patienten und Mitarbeitern bestätigt. Derzeit befinde sich das Regio Klinikum im intensiven Austausch mit dem Gesundheitsamt, um die Infektionsketten nachzuvollziehen.

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Bei der Station handelt es sich Birga Berndsen, Sprecherin der Regio Kliniken, zufolge um eine internistische Station mit vorwiegend gastroenterologischen Patienten, die nicht erhöht gefährdet seien. „Alle Patienten liegen isoliert und werden unter hohen Schutzvorkehrungen von einem neuem Pflegeteam versorgt“, so die Sprecherin. „Alle Mitarbeiter, die auch nur entfernt Kontakt mit einem der positiven Patienten hatten, wurden vorsorglich abgestrichen, das sind etwa zwei Drittel aller Mitarbeiter des Standorts.“

Kliniken des Kreises haben viele Covid-19-Patienten

Alle bis Sonntagnachmittag eingegangenen weiteren Testergebnisse, sowohl von Mitarbeitern als auch Patienten, seien negativ. Ohnehin sind die Regio Kliniken mit ihren Standorten in Pinneberg und Elmshorn an der Belastungsgrenze, wie Dr. Stefan Sudmann, Leiter des Krisenstabs und Chefarzt der Zentralen Notaufnahmen, sagt: „Wir versorgen aktuell 19 Covid-19-positive Patienten sowie neun unter Covid-Verdacht stehende Patienten.

Den Angaben des zentralen Registers der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) befinden sich momentan zwei Covid-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, zwei müssen invasiv beatmet werden. Von 42 Intensivbetten im Kreis sind 26 belegt.

Kreissprecherin Silke Linne: „Die angespannte Lage des Kreises wirkt sich auch auf die Situation in unseren Kliniken aus. Umso wichtiger ist, dass alle sich an die Hygienevorgaben halten.“

Sieben-Tage-Inzidenzwert leicht gesunken

Am Wochenende wurden derweil 53 neue Corona-Fälle im Kreis Pinneberg gemeldet, seit Pandemiebeginn haben sich somit 2488 Menschen mit dem Virus infiziert. 298 neue Fälle binnen der vergangenen Woche bedeuten eine aktuelle, leicht gesunkene Sieben-Tage-Inzidenz von 94,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.