Pinneberg. Trotz schönen Wetters blieben bei der Eröffnung viele Tische auf dem Pinneberger Drosteiplatz leer. Örtliche Gastronomen kritisieren Bierdorf.
Besseres Wetter für die Eröffnung des Biergartens auf dem Drosteiplatz in Pinneberg hätte es kaum geben können: Sonne, hohe Temperaturen, perfekt! Doch die meisten Tische sind in der Mittagshitze am Freitag noch unbesetzt, als Initiator Jens Stacklies symbolisch das erste Bier zapft.
Bei der Gelegenheit bedankte sich der Hamburger Gastronomieexperte „für die tatkräftige Unterstützung und das große Engagement seitens der Sponsoren und des Stadtmarketings“. Stacklies: „Es ist richtig, dass wir das jetzt machen“. Als Unternehmer müsse er auch etwas unternehmen – Corona und kritischen Stimmen aus Pinneberg zum Trotz. Mit Blick auf die letzten Tage, in denen sich örtliche Gastronomen und Teile der Politik irritiert über das Bierdorf eines Hamburgers gezeigt hatten, betont er: „Wir wollen das nächste Mal kommunikativer sein.“
Die kurzfristige Öffnung des Biergartens rief bei den krisengebeutelten Restaurantbetrieben heftige Kritik hervor, er würde ihnen noch mehr wirtschaftlichen Schaden zufügen. Außerdem hätten sie gerne früher von dem Projekt gewusst. Als Friedensangebot wird neben dem Eingang des Biergartens ein Plakat stehen, auf dem nahe Gastronomen aufgelistet sind. Auch Bürgermeisterin Urte Steinberg sagte, es hätte besser laufen können, aber daraus lerne man. Insgesamt ist sei sie guter Dinge: „Ich gehe davon aus, dass der Biergarten gut angenommen wird“.
Passantin Elke Schaffranek findet den Biergarten „perfekt“. Endlich sei wieder was los nach der Corona-Ödnis. Ob sie denn mal hinginge? „Ja, natürlich, warum denn nicht?“