Elmshorn. Fachkräfte werden nach der Corona-Krise rar sein. Deshalb rät die Arbeitsagentur den Unternehmen in der Region zu Weitsicht.
Shutdown, Auftragsrückgänge, Kurzarbeit – die Auswirkungen der Corona-Krise spüren derzeit viele Betriebe. Auch Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt werden befürchtet, aktuell sind 6,4 Prozent weniger Ausbildungsplätze als im Vorjahr auf dem Markt. Dennoch sind noch 705 Stellen unbesetzt. Die Agentur für Arbeit wirbt deshalb dafür, die Nachwuchskräftesuche längerfristig zu sehen und unterstütze Unternehmen und Ausbildungssuchende. Besonders in dieser schwierigen Zeit seien Zuversicht und Ideen gefragt, so die Agentur.
Ein positives Beispiel sei dabei etwa Möbel Kraft. Getreu dem Firmenmotto „Ausbildung schafft Zukunft“ schraube das Unternehmen seine Ausbildungsangebote auch in der derzeitigen Krisenzeit nicht zurück. „Unsere gut ausgebildeten Fachkräfte bilden das Fundament des Unternehmens,“ sagt etwa Matthias Osbahr, Ausbildungsleiter der Firma. Ausbildung sei für ihn eine Zukunftsaufgabe, die nicht aufgeschoben werden kann.
Dieses Engagement lobt Michaela Krebs, Arbeitsvermittlerin im gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter. „Die besten Nachwuchskräfte sind die, die man selbst ausbildet.“ Möbel Kraft sei mit Engagement und Kreativität vorbildlich. Viele Ausbildungsbetriebe im Kreis leisteten in der aktuellen Zeit Außergewöhnliches. Ihre Aktivitäten sollten sie jetzt nicht voreilig zurückfahren, so die Arbeitsvermittlerin: Gut ausgebildete Fachkräfte seien nach der Krise genauso rar wie vorher.
Die Azubis des Möbelhauses haben für ihre Lehre eine 800 Quadratmeter große Halle zu einem Ausbildungsinformationszentrum umgestaltet. In den Nischen, den „Ausbildungskojen“, können sich Besucher über die Vielfalt der Ausbildungsangebote informieren. An allen Stationen warten auch kleine Mitmachaktionen zu den Berufen. Zu Bewerbertagen oder für Schulklassen werden die Türen künftig geöffnet, auch Azubi- und Mitarbeiterschulungen sind geplant.