Haseldorf. Einrichtung in der Haseldorfer Marsch startet einen virtuellen Rundgang im Internet – und öffnet auch wieder die echten Türen des Hauses.
Der Umweltminister kommt persönlich vorbei, um dem Startschuss für ein neues, virtuelles Projekt beizuwohnen: Das Elbmarschenhaus wird digital. Auch darüber wird Edelgard Heim, die Leiterin, Jan Philipp Albrecht am kommenden Montag informieren. Ab 12 Uhr ist der Gast aus Kiel vor Ort. Dann wird die Ausstellung nach der Corona-Zwangspause auch wieder für ganz leibhaftige Gäste eröffnet.
Der IT-Dienstleister Dataport hat das Elbmarschenhaus so in Szene gesetzt, wie es die Besucher noch nie gesehen haben. Wie ein Puppenhaus im Schuhkarton lassen sich die Räume dreidimensional von allen Seiten aus ansehen. Wer das Modell „betritt“, kann dann virtuell durch die Räume spazieren und sich alle Exponate der Dauerausstellung aus nächster Nähe ansehen. Auf der Homepage der Einrichtung (www.elbmarschenhaus.de) unter der Kachel „Das Haus in Bild und Ton“ wird dann ein Link zu finden sein, der die Eintrittskarte ins digitale Elbmarschenhaus ist.
„Wir freuen uns, dass es nun losgeht und wieder Leben bei uns einzieht,“ sagt Edelgard Heim über die reale Eröffnung, die in mehreren Schritten erfolgt ist. Schon seit gut zwei Wochen ist das Außengelände wieder zugänglich. In den geschlossenen Räumen sind besondere Hygieneauflagen nötig. So ist die Zahl der Besucherinnen und Besucher beschränkt, es besteht eine Maskenpflicht, und die interaktiven Stationen müssen vorläufig geschlossen bleiben. Auch die Öffnungszeiten sind zunächst noch stark eingeschränkt. Nach der offiziellen Eröffnung am Montag ist das Haus bis auf Weiteres nur an Sonntagen von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
Die ersten 50 Besucher, die einen kleinen, bemalten Stein mitbringen, bekommen ein Präsent. Die bunten Steine, die als gute Wünsche für Gesundheit und Wohlergehen stehen, sollen dem Neustart des Hauses Glück bringen und werden in der Ausstellung präsentiert.
Auch die Sonderausstellung mit Gemälden des Elmshorner Künstlers Rudi Arendt ist von Montag an zu sehen. Ursprünglich hätte sie an diesem Sonntag enden sollen. Bislang hat jedoch noch niemand Arendts Werke sehen können, sodass die Schau nun verlängert wird.
Der gebürtige Hamburger Arendt, Jahrgang 1961, malt Motive rund um den Flusslauf der Elbe und die Marschlandschaft. Ausgehend von einem detailreichen Aquarell, arbeitet der Maler die Lichtverhältnisse und Witterungsbedingungen in ihrer Vielfalt heraus, und zwar nicht als Momentaufnahme, sondern als Gesamteindruck des während der Arbeit im Freien Wahrgenommenen. Diese Bilder druckt er auf Leinwand und interpretiert sie in großformatigen Öl-/Acrylarbeiten neu. „Rudi Arendts Bilder, in weichen Farben und ineinanderlaufenden Formen gemalt, bringen uns durch ihre Untertitel zum Nachdenken“, sagt Edelgard Heim. „Der Künstler verknüpft seine Landschaftsmotive mit aktuellen Themen wie Elbvertiefung, Klimawandel, Artensterben und Flüchtlingspolitik.“
Die Integrierte Station Unterelbe (ISU), wie das Elbmarschenhaus offiziell heißt, wurde 2006 eröffnet. Der Geist des Hauses besteht in der Zusammenarbeit von Naturschutz, Tourismus und Landnutzung. Im Haus vertreten sind das Land Schleswig-Holstein, der Nabu Schleswig-Holstein, Tourismus-Vereine sowie die örtliche Jägerschaft.
Träger des Hauses ist der ISU-Zweckverband, in dem die Städte und Gemeinden Uetersen, Appen, Groß Nordende, Heidgraben, Heist, Holm, Neuendeich, Haselau, Haseldorf, Hetlingen, Klein Nordende, Seestermühe, Tornesch, Wedel Marketing als Vertretung von Wedel, der Abwasserzweckverband, der Kreis Pinneberg und das Land Schleswig-Holstein Mitglieder sind.
Elbmarschenhaus: Eröffnung Mo 29.6., 12 Uhr, Haseldorf, Hauptstraße 26; danach geöffnet So 10–16 Uhr.