Wedel. Streit um Flutschutz am Kopf des Schulauer Hafens endet, nachdem der Investor seine Pläne geändert hat.

Der Hotelbau am Kopf des Schulauer Hafens in Wedel steht auch juristisch nun auf einem ganz sicheren Fundament: Der benachbarte Unternehmer Heinrich Schneider hat seine Normenkontrollklage gegen den Bebauungsplan und den Widerspruch gegen die Baugenehmigung vom 30. März 2019 jetzt zurückgezogen. Das teilt Ursula Jöhnk mit, die Geschäftsführerin der Schneider Vermögensverwaltung.

Rückblick: Die Klagen wurden nach Jöhnks Aussagen ausgelöst durch den Umstand, dass weder im B-Plan für das Hotel noch in der ersten Baugenehmigung der Flutschutz im Überflutungsbereich thematisiert worden waren, und zwar trotz der bekannten in Zukunft steigenden Wasserstände. Die von Herrn Heinrich Schneider und der Elbhöfe GmbH & Co. KG beauftragte Firma Fichtner Water & Transportation GmbH hatte die ersten Baupläne des Investors kritisiert und ein großes Gefahrenpotenzial für Überflutungen im Strandbaddamm und in der Schulauer Straße gesehen. Bei Versagen des Objektschutzes für das Hotel wäre ein Fluten des Polders durch das Gebäude ein realistisches Szenario. Durch die mindestens neun Öffnungen in dem geplanten Sockel des Hotels bestünde ein insgesamt höheres Versagensrisiko, da jedes der Tore ein individuelles Versagensrisiko aufweise. Betroffen wären sämtliche Anlieger im Strandbaddamm und in der Schulauer Straße wie auch das Grundstück Hafenstraße 34 mit Garageneinfahrt in der Schulauer Straße.

Umplanung führte zum Einvernehmen

Dies wird nun durch eine geänderte Bauausführung wirksam verhindert, so Jöhnk. Nach verschiedenen Treffen von Vertretern der Kläger und Investoren, die von der Stadtverwaltung Wedel beziehungsweise dem Bürgermeister direkt initiiert wurden, hatte die Hoteliersfamilie Hesse umgeplant und im Herbst 2019 einen Nachtragsantrag zur Baugenehmigung gestellt, der im Dezember 2019 positiv beschieden wurde. Der erforderliche Flutschutz werde danach als Erdaufschüttung 7,41 Meter über Normalnull parallel zum Strandbaddamm hergestellt. Der bisherige städtische Flutschutz in Höhe von 7,30 Meter über Normalnull werde damit zum Vorteil aller Anlieger gegenüber der bisherigen Situation verbessert.

Bürgermeister Niels Schmidt habe zudem schriftlich bestätigt, dass die Stadt für die Sicherung des Flutschutzes Sorge tragen werde.

Die Unternehmerfamilie Hesse, die einige Hotels unter anderem in Hamburg betreibt, hat das Grundstück am Hafenkopf gekauft. 2016 stellte sie sich und ihre Pläne für ihr damals siebtes Hotel erstmals öffentlich vor. Ihr Konzept sieht ein sechsgeschossiges rundes Hauptgebäude plus Staffelgeschoss mit mehr als 100 Doppelzimmern vor.