Kreis Pinneberg. Beliebte Aktion startet trotz Corona am 18. Mai trotz der Corona-Krise. 13 Städte und Gemeinden im Kreis nehmen teil – zwei mehr als 2019.
Auf in den Fahrradsattel – das Stadtradeln 2020 kann trotz der Corona-Krise stattfinden. Das freut die Organisatoren aus den teilnehmenden Kommunen. 13 Städte und Gemeinden sind 2020 bei der Kampagne des Klimabündnisses dabei – zwei mehr als noch voriges Jahr. Alle Fäden laufen bei Birgit Schucht in der Kreisverwaltung zusammen, weil der Kreis offiziell auch an dem Event beteiligt ist. Es läuft in diesem Jahr vom 18. Mai bis 7. Juni.
Die Organisatoren, das betont die Kreisverantwortliche, seien durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen. „Im Januar war die Euphorie noch groß.“ Im März habe dann vieles dafür gesprochen, dass in diesem Jahr gar kein Stadtradeln würde stattfinden können. „Seit Mitte April steht nun fest, dass wir starten können, wenn auch anders als geplant.“ Dies müsse nun so schnell wie möglich bekannt werden, damit sich möglichst viele Teilnehmer unter der Adresse www.stadtradeln.de für ihre Kommunen registrieren und mitmachen.
Für alle teilnehmenden Kommunen gilt, dass die gemeinsam organisierten Radtouren ausfallen müssen. Auch die für den 7. Juni geplante Sternfahrt aus den Teilnehmerkommunen nach Hamburg muss abgesagt werden. Aber alle Teilnehmer können allein, zu zweit oder im Familienkreis so viele Kilometer wie möglich für ihre Kommune „erradeln“. Damit das möglichst viele in Angriff nehmen, haben sich die teilnehmenden Kommunen eine Menge ausgedacht.
Beispiel Elmshorn: Die größte Stadt im Kreis ist seit 2012 dabei und war damit eine der ersten Kommunen, die sich an dem Event beteiligte. „Das Radfahren ist in Zeiten von Corona und Kontaktverbot eine perfekte Alternative, um Körper und Geist fit zu halten“, sagt der städtische Klimaschutzmanager Markus Pietrucha. Gerade jetzt gehe es darum, in Bewegung zu bleiben. Daher freut sich Pietrucha, dass sich bereits 25 Teams und 138 Radler in Elmshorn registriert haben. „Erfahrungsgemäß werden es kurz vor Beginn noch einmal mehr“, sagt Pietrucha. Im vergangenen Jahr belegte Elmshorn mit knapp 139.000 Kilometern Platz 1 unter den Kommunen im Kreis. Fast 20.000 Kilogramm des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids konnten bei der damals achten Teilnahme vermieden werden. Auf ein ähnlich gutes Ergebnis hofft Pietrucha auch in diesem Jahr
Pinneberg stieg 2013 ein. Ulf Brüggmann vom ADFC Pinneberg ist es zu verdanken, dass in den Folgejahren immer mehr Kommunen dazukamen. So überzeugte der ADFC-Aktivist 2018 den Kreis von einer Teilnahme. Auf diese Weise können sich seitdem auch kleine Kommunen beteiligen, weil sich dank des Einstiegs des Kreises die Teilnehmergebühren reduziert haben. In diesem Jahr fallen sie noch geringer aus, weil das Land eine Förderung zugesagt hat. In Pinneberg haben sich bisher elf Teams und 37 Teilnehmer registriert.
Halstenbek verzeichnet bisher 16 Teilnehmer und ist zum zweiten Mal dabei. Um noch viel mehr Einwohner in den Fahrradsattel zu bekommen, haben sich Mitorganisator Horst Willutzki vom ADFC-Ortsverband und seine Mitstreiter eine „Halstenbeker Rätsel-Rallye“ ausgedacht. „Die Lösungen sind nicht im Internet zu finden“, sagt Willutzki. Die Fragen dagegen schon. Ab 18. Mai stehen sie unter www.adfc-halstenbek.de zum Download bereit. Wer die Antworten finden will, muss dafür kreuz und quer durch Halstenbek radeln und wird auf diese Weise Stadtradel-Kilometer für die Gemeinde sammeln. Und die Teilnehmer werden dafür auch belohnt. „Unsere örtlichen Fahrradhändler stellen viele Preise bereit“, so Willutzki weiter. Es gebe nicht ein oder zwei Hauptpreise, sondern viele Kleinigkeiten rund um das Rad zu gewinnen.
Auch Rellingen ist zum zweiten Mal dabei. Sieben Touren hatten die dortigen Organisatoren ausgearbeitet, die auf nun unter www.rellingen.de nachzulesen sind. „Sie können nun auf eigene Faust erkundet werden, allein, zu zweit oder mit der Familie“, wirbt Günther Wehmeier aus dem Vorbereitungsteam. 67.700 Kilometer hätten die Rellinger 2019 zusammenbekommen. „Wir wollen das in diesem Jahr toppen.“ Im Spätsommer, also außerhalb des Aktionszeitraums, wolle Rellingen zudem einen Tag rund um das Fahrrad organisieren.
Quickborn ist zum ersten Mal dabei – und sammelt derzeit fleißig Preise, um die kilometerstärksten Radler belohnen zu können. So soll es in der Stadt einen „Stadtradel-Star“ geben. Parallel dazu arbeitet die Stadt an ihrem Radverkehrskonzept. In Wedel wurde voriges Jahr erstmals die 100.000-Kilometer-Marke geknackt. Dazu trugen 568 Mitradler bei. Auf ein ähnliches Ergebnis hofft Angela Drewes von Wedel Marketing. Dafür braucht es weitere Teilnehmer. Aktuell haben sich 29 Wedeler eingetragen.