Elmshorn. In ihrem neuen Buch erzählt die Elmshornerin Susanne Störmer, wie die geretteten Passagiere den Untergang des Riesenschiffes erlebten.

Der Untergang der „Titanic“ ist das bekannteste Schiffsunglück der Geschichte. Viele Bücher wurden bereits über das Passagierschiff der britischen Reederei White Star Line geschrieben, das auf seiner Jungfernfahrt am 14. April 1912 mit einem Eisberg kollidierte und 300 Seemeilen südöstlich von Neufundland sank. Doch kein Buch erzählt den Untergang ausschließlich aus Sicht der Passagiere. Mit „Von acht bis acht. Zwölf Stunden im Leben von Titanic-Passagieren“ möchte die Elmshorner Autorin Susanne Störmer das ändern.

„Das Buch beginnt mit den Geschehnissen am 14. April 1912 um 20 Uhr, als die „Titanic“ mit voller Kraft voraus Richtung New York fuhr – und endet am 15. April 1912 um 8 Uhr morgens, als nur noch ein Rettungsboot auf dem Weg zum Rettungsschiff ist“, sagt die Mitbegründerin des Deutschen Titanic-Vereins von 1997. In dieser Zeit werde aus einer ereignislosen Überfahrt ein Albtraum, der mit dem Untergang des Schiffes noch nicht vorbei ist. Denn in den offenen Rettungsbooten seien die Passagiere der eisigen Kälte schutzlos ausgesetzt, und sie wissen nicht, wann Hilfe vor Ort sein wird. Die Passagiere hätten nicht gewusst, was wir heute wissen: Dass die „Titanic“ mit einem Eisberg kollidierte, dass sie schwer beschädigt wurde und sinken würde, ehe Hilfe vor Ort ist. „Die Passagiere wussten auch nicht, wann Hilfe kommen wird oder ob ihnen das Schicksal früherer Schiffbrüchiger droht, die sich zwar noch in Rettungsboote haben retten können, doch deren Boote nie gefunden wurden“, sagt Störmer. Sie bringt die Ungewissheit und Unsicherheit der Passagiere zum Ausdruck. Dafür nutzt sie in Quellen überlieferte Augenzeugenberichte der Titanic-Passagiere. „In diesem Buch ist nichts erfunden“, sagt Störmer. Der Untergang der „Titanic“ an sich sei schon dramatisch genug.

Die Autorin interessiert sich seit 1977 für die „Titanic“. 1992 begann sie, das Leben des Ersten Offiziers William McMaster Murdoch zu erforschen. Den Neffen des Offiziers besuchte Störmer viele Male in Schottland und recherchierte in Zusammenarbeit mit Archiven aus aller Welt. Sie gründetet gemeinsam mit Nikolaus Zöllner aus Bayern den Deutschen Titanic-Verein von 1997. Parallel zur Gründung veröffentlichte Störmer ihr erstes Buch „Titanic. Mythos und Wirklichkeit“ (Henschel-Verlag; 1997). Neben ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Kassenwartin im Vereinsvorstand publiziert Störmer regelmäßig in Fachzeitschriften zum Thema „Titanic“. Im Februar 2019 erschien ihr Buch „Dampfer Titanic: Eisberg voraus“ in zweiter Auflage.

„Von acht bis acht. Zwölf Stunden im Leben von Titanic-Passagieren“ ist im Buchhandel für zehn Euro und als eBook erhältlich.