Kreis Pinneberg. Geschäftsführer und Radverkehrsbeauftragter aus Segeberg stellen die Dachorganisation im Verkehrsausschuss vor.

Die Kommunen Quickborn, Tornesch, Barmstedt, Halstenbek und Moorrege sind bereits Mitglied bei der 2017 gegründeten Fahrradlobby-Organisation Rad.SH. Jetzt warb der Geschäftsführer Thorben Frenzel von der kommunalen Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs in Schleswig-Holstein, wie sich Rad.SH versteht, vor dem Verkehrsausschuss des Kreistages dafür, auch der Kreis Pinneberg möge sich dem Verband anschließen. Der zählt zurzeit etwa drei Dutzend Mitgliedskommunen, darunter von den Kreisen bislang erst Segeberg und Stormarn.

Rad.SH versteht sich als „Fördermittelberater“

Die 4000 Euro Jahresbeitrag für den Kreis – die Städte und Gemeinden seien je nach Größe mit 1000 bis 2000 Euro dabei – würden sich für den Kreis Pinneberg schnell auszahlen, argumentierte der Rad.SH-Chef Frenzel. So würde seine Organisation insbesondere dabei helfen können, Fördergeld für den Radwegebau beim Land einzuwerben. „Wir sind Fördermittelberater und kennen uns damit aus.“ Der Kreis Pinneberg müsste erheblichen Personal- und Zeitaufwand einplanen, wenn er dies selbst und allein machte.

Auch Joachim Brunkhorst, Radverkehrsbeauftragter des Kreises Segeberg, der Rad.SH mitbegründet hat, warb für den Eintritt des Nachbarkreises in den Verband. „Der Radverkehr in Schleswig-Holstein dümpelte lange vor sich hin.“ Das solle jetzt anders und besser werden und dabei könnte es für alle beteiligten Kommunen gut sein, eine übergeordnete Dachorganisation an der Seite zu haben, die Förderanträge bündele und gemeinsame Aktionen plane und koordiniere. „Wir müssen das Land zwingen, den Radverkehr voranzutreiben“, forderte Brunkhorst.

Birgit Schucht, die neuerdings in der Kreisverwaltung Pinneberg für den Radverkehr zuständig ist, assistierte: „Der Kreis Pinneberg würde von dieser Mitgliedschaft bei Rad.SH einen Nutzen haben.“ Schließlich habe der Kreistag ja auch gerade ein mehrjähriges Programm aufgelegt, in dem er den Neubau von Radwegen im Kreis mit jährlich 1,5 Millionen Euro bezuschussen möchte, ergänzte Fachbereichsleiter Jürgen Tober. Erste Förderanträge sind bewilligt. „Wir sind auf einem guten Weg. Bedenken Sie, welche Signalwirkung dies hätte.“

Die Kreispolitiker entschieden noch nichts, ließen aber durchblicken, dass sie dieses Thema bei den kommenden Haushaltsberatungen wohlwollend berücksichtigen würden.