Pinneberg. Polizei hat den Fahrer ermittelt. Er verletzte am Sonntag bei den Sperrungen zur Ölspur im Kreis Pinneberg offenbar absichtlich einen Helfer.

Eine Ölspur und ihre Folgen: Während der Straßensperrungen der Feuerwehr im Kreis Pinneberg ist es am Sonntag zu einem tragischen Zwischenfall gekommen. Wie das Abendblatt bereits berichtete, war ein Feuerwehrmann an den Ölspur bedingten Straßensperrungen von einem Autofahrer absichtlich angefahren worden. Nun teilt die Polizei mit, dass es sich um einen 77-jährigen BMW-Fahrer aus Hamburg handelte.

Nach Polizeiangaben rollte der sture Senior gegen 14.30 Uhr schon am Rollbarg in Richtung Wedeler Chaussee über die Gegenfahrspur an mehreren wartenden Fahrzeugen vorbei. Danach wollte er nach links auf die Wedeler Chaussee abbiegen, was ihm der Feuerwehrmann per Handzeichen und Ansprache untersagte.

Rentner fuhr Feuerwehrmann zweimal an

Der 77-Jährige habe seinen BMW aber nicht rechtzeitig abgebremst, so dass es zu einer Berührung zwischen Auto und Feuerwehrmann kam, wobei der Helfer am Knie verletzt wurde. Doch damit nicht genug. Nachdem der 36-Jährige dem Autofahrer die Situation der Sperrung nochmal verdeutlicht hatte, fuhr der 77-Jährige erneut an, weshalb der Feuerwehrmann auf die Motorhaube springen musste, um seine körperliche Unversehrtheit zu garantieren.

Die Feuerwehr alarmierte die Polizei. Der verletzte Feuerwehrmann, ein 36 Jahre alter, erfahrener Gruppenleiter aus Appen, stellte einen Strafantrag, konnte im Dienst bleiben, ist am Montag aber beim Arzt gewesen. „Es geht ihm den Umständen entsprechend“, sagte Appens Wehrführer Thomas Runge. „Wir sind es zunehmend gewöhnt, massiv bepöbelt zu werden. Aber sich anfahren lassen zu müssen, hat eine neue Qualität“, so Runge.

Kreiswehrführer spricht von „Gewalt gegen Einsatzkräfte“

Auch Kreiswehrführer Frank Homrich reagierte mit Bestürzung. „Ich finde es beschämend, dass ein Autofahrer, für dessen Sicherheit wir im Einsatz sind, es billigend in Kauf nimmt, Einsatzkräfte zu verletzen“, sagte er. Er verurteilte das Verhalten des Rentners als „Gewalt gegen Einsatzkräfte“.

Wie berichtet, hatte ein Unfall am Sonntag zu einer 20 Kilometer langen Ölspur durch den Kreis Pinneberg geführt. Sie zog sich von Pinneberg über Appen, Holm, Wedel und Hetlingen bis nach Haseldorf. Die Landesstraße 105 musste zwischen Pinneberg und Wedel mehrere Stunden gesperrt werden, mehr als 70 Einsatzkräfte der Feuerwehren waren im Einsatz

Unfall war Ursache der Ölspur

Ursache war ein Crash am Sonntagmorgen. Gegen 9.30 Uhr kam es an der Pinneberger Mühlenstraße zu einem schweren Verkehrsunfall zwischen einem VW Golf und einem Smart. Dabei rissen die Ölwanne und der Kraftstofftank des VW auf. Der Fahrer flüchtete mit seinem Wagen quer durch den Kreis Pinneberg und hinterließ eine Ölspur. Seine Fahrt endete in Haseldorf in einem Graben.